Verkehrsunfälle im Landkreis Neunkirchen Rechts-Links-Kurve besonders tückisch

Neunkirchen · Kurvige Landstraßen bergen besondere Gefahren. Vier Verkehrstote gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Neunkirchen.

 Bei dem tödlichen Unfall Ende Mai 2018 an der Abfahrt Heinitz war ein 74-Jähriger aus Merzig ums Leben gekommen.

Bei dem tödlichen Unfall Ende Mai 2018 an der Abfahrt Heinitz war ein 74-Jähriger aus Merzig ums Leben gekommen.

Foto: BeckerBredel

Weniger Verkehrsunfälle insgesamt, aber vier Tote auf den Straßen des Landkreises Neunkirchen – dies ist die Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2018. Die Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Neunkirchen werden im Schnitt täglich zu rund einem Dutzend Unfällen auf der Straße gerufen. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 4049, im Jahr davor 4296.

Nach der Polizeireform im vergangenen Jahr hat bekanntlich die Polizeiinspektion Illingen ihre Eigenständigkeit verloren. Seit Oktober 2018 ist sie als Polizeirevier Illingen organisatorisch integriert in die Polizeiinspektion Neunkirchen. Die Verkehrsunfallstatistik wurde allerdings noch für das gesamte Jahr 2018 getrennt geführt.

Drei Menschen verloren ihr Leben bei Unfällen, die die PI Neunkirchen aufgenommen hat. Am 30. Mai 2018 um kurz vor neun erlitt ein 74-jähriger Mann aus Merzig auf der Autobahn A 8 in Fahrtrichtung Zweibrücken einen Schwächeanfall und kollidierte mit der Leitplanke. Der Wagen des Mannes landete auf dem Dach hinter der Leitplanke im Grünstreifen. Der Senior verstarb trotz Rettungsversuchen noch an der Unfallstelle. Ebenfalls an der A 8 in Höhe Heinitz kollidierte am 28. Oktober ein 26-jähriger Fahrer mit einem Baum und verstarb. Als Ursache für den Unfall wurde nicht angepasste Geschwindigkeit ermittelt. Vom Unfallort flüchtete ein Pkw-Fahrer, der am 30. Dezember nachts um halb eins einen 34-jährigen Fußgänger auf der L 124 erfasste. Der Fußgänger war von Wiebelskirchen nach Ottweiler unterwegs und erlag seinen Verletzungen. Der Unfallverursacher hat sich im Nachgang bei der Polizei doch noch gemeldet.

Die Illinger Polizei musste am 22. Juli 2018 einen Auffahrunfall auf der Landstraße 297 zwischen Schiffweiler und Ottweiler aufnehmen. Ein 56-jähriger Motorradfahrer überlebte den Crash nicht.

Zwar gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Neunkirchen weniger verunglückte Personen insgesamt, dafür wurden im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Neunkirchen mehr Menschen bei Unfällen schwer verletzt. 58 kamen ins Krankenhaus, im Jahr davor waren es 40. In der Illinger Zuständigkeit wurden 26 statt 35 Menschen schwer verletzt bei Unfällen. Das Neunkircher Team musste 691 Unfallfluchten nachgehen, im Jahr zuvor waren es acht weniger gewesen. Unter Alkoholeinfluss bauten hier 67 Verkehrsteilnehmer einen Unfall statt 73. Im Illinger Bereich waren es jedoch sieben mehr als im Jahr zuvor, nämlich 38.

In der Stadt Neunkirchen gab es zwischen 18 und 55 Jahren eine homogene Verteilung der Verursacher von Unfällen. In der Stadt Ottweiler gab es dagegen einen Schwerpunkt der Verursacher bei 18- bis 24-jährigen Fahrern und zwischen 45 und 65 Jahren. In der Gemeinde Spiesen-Elversberg lagen die Schwerpunkte im Bereich der 25- bis 34-Jährigen sowie bei den 45- bis 54-Jährigen. Die häufigsten Unfallursachen sind im gesamten Landkreis gleich: Fehler beim Abbiegen oder Wenden sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.

Am häufigsten gekracht hat es auf der Landstraße 141 zwischen Wiesbach und Uchtelfangen sowie auf der Landstraße 297 in Schiffweiler in der Rechts-Links-Kurve in Fahrtrichtung Ottweiler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort