Anton-Hansen-Schule Ottweiler Vielfalt erleben an Anton-Hansen-Schule

Ottweiler · Ich, die Anderen und die Vielfalt – Fünftklässler der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler üben sich im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt.

 Im Rahmen von Projekttagen beschäftigten sich die Schüler der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler mit den Themen Vielfalt und Toleranz.

Im Rahmen von Projekttagen beschäftigten sich die Schüler der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler mit den Themen Vielfalt und Toleranz.

Foto: Schule/Katja Strauß

Heterogenität. Ein oft bemühtes Schlagwort, mit dem Fünftklässler erst einmal nicht viel anfangen können. Dass sich hinter diesem schwer auszusprechenden Begriff eine ganz einfache menschliche und gesellschaftliche Tatsache verbirgt, konnte die 5a an zwei Projekttagen erfahren. Das teilt Konrektorin Katja Strauß für die Anton-Hansen-Schule mit.

„Ich, die Anderen und die Vielfalt“ heißt das Demokratieprojekt des St. Wendeler Adolf-Bender-Zentrums. Durchgeführt wurde es von den drei Referentinnen Lea Ziegler, Marie Velten und Frauke Mayer im großen Kombisaal der Anton-Hansen-Gemeinschaftsschule. Co-Klassenlehrer Sebastian Zimmer sowie Schulsozialarbeiterin Michaela Huys begleiteten die Klasse. Dass sich die 5a bei den Projekttagen besser kennenlernte, begrüßten beide. Denn nach dem Wechsel von der Grundschule sehen sich die Neuzugänge nicht nur mit vielen neuen Fächern und Aufgaben konfrontiert, sondern eben auch mit neuen Mitschülern – jeder mit individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Eben hier setzten die Referentinnen an. Eine lockere Vorstellungsrunde war der Auftakt. Danach lasen die Referentinnen eine Geschichte vor, in der es um die Stärken und Schwächen der Figuren ging. Jeder Mensch hat Schwächen und Stärken, lautete die Message. In der folgenden Partnerarbeit waren die Schüler aufgefordert sieben Eigenschaften ihres Gegenübers aufzuschreiben und anschließend diese Liste schrittweise zu verkürzen, bis nur noch eine Eigenschaft übrigblieb. Kann man einen Menschen mit einer einzigen Zuschreibung hinlänglich charakterisieren? Die Beantwortung dieser aufgeworfenen Frage zeigte, dass dem nicht so ist. Jeden Menschen machen ein Bündel von sich teilweise widersprechenden Eigenschaften aus. Die Reduzierung eines Menschen auf einen Aspekt wird dem Menschen nicht gerecht, sie ist vielmehr unzulänglich, im schlimmsten Fall verletzend, lautete die Schlussfolgerung.

Am zweiten Tag ging es um das Anerkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Gruppen. Eine Frage lautete: „Ist es okay, wenn ich etwas mag, was andere nicht mögen?“ Dazu gab es eine Geschichte, die diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortete. Denn Gemeinsamkeiten sind ebenso „normal“ wie Unterschiede. „Dennoch führen Vielfalt und Differenzen in der Gruppe leider häufiger zu Ängsten, Überforderungen, Abwertungen und Ausgrenzung“, erklärte eine der Referentinnen, bevor die Schüler in Viergruppen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfanden und im Plenum präsentierten. „Die Gruppenarbeit war toll, eine gute Idee“, findet Leon (11). „Das ist etwas Neues und besser als Unterricht“, schwärmt Maja (11), und Fabian (11) wünscht sich, dass so eine Gruppenarbeit jede Woche stattfindet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort