Schutzmasken für den Landkreis Neunkirchen Die drei Wege zu den Schutzmasken
Kreis Neunkirchen · Briefkasten, Ausgabestellen oder Drive-In: Die Kommunen im Kreis Neunkirchen bringen das „Geschenk“ der Landesregierung an ihre Bürger. Mit hohem Arbeitsaufwand und viel Engagement der Helfer. Die SZ hörte sich um.
„Sind die Masken wirklich kostenlos?“ „Darf ich meinen Hund mit reinbringen?“ „Wann kommt denn die nächste Lieferung?“ Vielfältig sind am Montagmittag die Fragen ans Helfer-Team in der Markthalle Im Alten Weiher Ottweiler. Hier, wo sonst die Ottweiler Tischfußballer agieren, hat die Stadt eine ihrer Ausgabestellen für die vom Land bereit gestellten Nase-Mund-Masken im Kampf gegen das Corona-Virus eingerichtet. Drei Tische sind zusammengerückt. Drauf liegen Einweghandschuhe, Straßenlisten mit Stift und natürlich die Masken-Päckchen. 75 000 Stück insgesamt sind am Samstagnachmittag in Ottweiler eingetroffen, berichtet Hans Peter Jochum. Der Beigeordnete vertritt an diesem Tag Bürgermeister Holger Schäfer. Jochum ist zufrieden, wie die Aktion läuft: Alles gut organisiert, alles läuft reibungslos. Seit 9 Uhr sieht er am Standort Im Alten Weiher, aber auch in den beiden Drive-In-Stationen Parkplatz Wingertsweiher und Freibadparkplatz lange Menschen-Schlangen. In den Ottweiler Stadtteilen Fürth, Lautenbach, Steinbach und Mainzweiler hätten die Bürger bereits am Sonntag ihre Masken im Briefkasten gefunden oder über den Ortsvorsteher in den Händen gehalten.
Großer Ansturm herrscht am Montagmorgen auch an den Ausgabestellen in Spiesen-Elversberg. Im Drive-In-Verfahren gibt es die Mund-Nasen-Schutzmasken für den Ortsteil Spiesen im neuen Gewerbegebiet Truckenbrunnen, für den Ortsteil Elversberg auf dem Parkplatz der Ursapharm-Arena. Gleich um 9 Uhr bildete sich ein großer Rückstau, worauf die Verkehrsführung zu den Ausgabestationen kurzerhand geändert wurde, wie die Gemeinde mitteilt.
Bis um 15 Uhr am Montag sind bereits rund 25 000 Masken an rund 5000 Einwohner ausgegeben worden, meldet die Gemeinde Schiffweiler. Es gibt kein Murren, keine Aufregung. Alle Abholer sind geduldig und halten sich an die Abstandsregelungen, wie es heißt.
Am Montagvormittag sind in der Gemeinde Merchweiler 50 000 Masken fürs Verteilen in die Briefkästen vorbereitet. 20 Straßenbezirke warten in Wemmetsweiler und Merchweiler. Bürgermeister Patrick Weydmann geht davon aus, „dass mit Ablauf des Dienstags alle Masken bei ihren Empfängern sind“.
In Illingen sind die 80 000 Masken am Sonntag in Umschlägen vorsortiert worden. Seit Montagmorgen läuft das Verteilen von Haus zu Haus. Mehr als 50 Mitarbeiter der Verwaltung und Mandatsträger aus Gemeinderat und den Ortsräten sind unterwegs. Wenn Masken oder Hinweisblätter zur Nutzung der Masken fehlen oder auch die für Berechtigte beigefügte Karte für die neue Grünschnittsammelstelle Eppelborn-Illingen, können sich Betroffene wenden an die Gemeinde, Bürgertelefon (0 68 25) 40 90.
In Neunkirchen kuvertieren städtische Mitarbeiter im Rathaus, unterstützt von vielen Ehrenamtlern in den Stadtteilen, seit Montagmorgen die Masken für die Bürger ein. Oberbürgermeister Jörg Aumann: „Insgesamt stehen für unsere Stadt 225 000 Masken zur Verfügung. Jeder tragepflichtige Bürger bekommt fünf Stück. Von den insgesamt 44 867 Kuverts haben die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen in einem Kraftakt am heutigen Montag mehr als die Hälfte gepackt.“ Es liege auf der Hand, dass es selbst bei größter Anstrengung nicht gelingen werde, dass alle ihre Masken schon Montag oder Dienstag erhielten. „Es wird auch zu Situationen kommen, wo in den Stadtteilen einige Straßenzüge an dem einen, andere erst an einem anderen Tag bedient werden können. Hierfür bitten wir um Verständnis. Neunkirchen ist die größte Stadt im Land, die mit der unserer Ansicht nach am besten geeigneten Zustellungslösung arbeitet – die Einwohner bekommen ihre Masken frei Haus, keiner muss sie irgendwo abholen. Das ist sicherer, sauberer, fairer als alle anderen Lösungen, dauert aber unter Umständen auch etwas länger.“
In der Gemeinde Eppelborn war die Arbeit bereits bis Sonntagabend erledigt (unsere Zeitung berichtete). Viele helfende Hände hatten die Masken einzeln in Briefumschläge verpackt und in die Hausbriefkästen eingeworfen. „Herausforderung angenommen und gemeistert“, wie Bürgermeister Andreas Feld zufrieden bilanzieren kann.
Weitere Infos zur Maskenverteilung auf den Internetseiten der Kommunen