Diskussion um Sauerkeit und Sicherheit Der Lübbener Platz und die Sicherheit

Neunkirchen · Der Verein Horizont diskutierte im Kommunikationszentrum mit Verwaltung und Polizei.

Verein Horizont hat im Kommunikationszentrum zur Diskussion um Sauerkeit und Sicherheit geladen
Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Sicherheit und Sauberkeit, das waren die beiden Stichworte einer Podiumsveranstaltung, zu der der Verein Horizont am Freitagabend ins Kommunikationszentrum in Neunkirchen geladen hatte. Mit in der Diskussionsrunde: Bürgermeister Jörg Aumann und Thomas Dräger-Pitz, Leiter der Polizeidienststelle Neunkirchen. Nach den unruhigen Tagen auf dem Lübbener Platz mit mehreren Polizeieinsätzen, die in den sozialen Medien starken Nachhall erzeugten, hatte der Verein für gut 70 Bürger Stühle in den Raum gestellt. Zum Austausch kamen aber nur knapp 30 Menschen. Der Lübbener Platz war dann auch ein zentrales Thema. Bürger beschrieben die Angst, die Leute auf dem Platz hätten, wenn sich dort in den Abendstunden viele Ausländer aufhielten. Polizeichef Dräger-Pitz ging darauf auch eingehend ein. Mit der gerade umgesetzten Strukturreform habe die Neunkircher Polizei mittlerweile 183 Menschen, die zur Inspektion in der Falkenstraße gehörten. Zuvor waren es 140. Die Polizei sei in der Lage, neun Kommandos auf die Straße zu bringen. Dräger-Pitz: „Das kann sich sehen lassen.“ Die Situation mit vielen Migranten auf dem Lübbener Platz habe man „im Griff“ gehabt. Die Rivalitäten der jüngsten Vergangenheit stelle ein neues Phänomen dar, dessen Hintergründe noch nicht aufgeklärt seien. Der Polizeichef erläuterte weiter, das Unbehagen mancher Bürger könne er nachvollziehen. Die Delikte, die vor Ort zu finden waren, seien aber „niedrigschwellig“. Er betonte, in einer Stadt von der Größe Neunkirchens lasse sich ein gewisses Aufkommen an Kriminalität nicht vermeiden.

Thema war auch das Video, das im Netz kursierte und aufgenommen aus einer höher gelegenen Wohnung zeigt, wie die Polizei in der Lindenallee einen Mann einkreist, ihn auf dem Boden liegend kontrolliert und dann wieder gehen lässt. Nutzer sozialer Medien bezeichneten die Szene als Beispiel für die Handlungsunfähigkeit der Polizei. Dräger-Pitz bestätigte, der Mann habe einen Schlagstock bei sich getragen. Und weiter: „Wir wissen, wer das war. Der Mann hat sich in der Situation nur sehr unklug verhalten.“ Auf SZ-Nachfrage hat Dräger-Pitz am Montag dazu präzisiert, die Person habe definitiv nicht zu den Leuten auf dem Platz gehört, er sei der Polizei bekannt, näher könne er darauf nicht eingehen.

Ein Neunkircher, der nach eigenen Worten aus der Hooligan-Szene stammt, erklärte, in früheren Jahren sei die Polizei direkt vor Ort gewesen, wenn es eine Schlägerei gegeben habe. Das sei heute nicht mehr so. Ob er sich jetzt selbst verteidigen müsse? Dräger-Pitz: „Wenn Sie die Polizei brauchen, ist sie da.“ Er betonte mehrfach, mit der aktuellen Struktur sei die Inspektion in der Lage, auf schwierige Situationen angemessen zu reagieren. Im Bedrohungsfall müsse sich niemand scheuen, die 110 anzurufen.

Neben dem Lübbener Platz beschrieben einige Bürger auch die Situation im Wagwiesental/Stadtpark und insbesondere im benachbarten Hospiz. Lärm, Belästigungen und Drogenhandel seien an der Tagesordnung. Selbst der Hof des Hospizgebäudes werde zur Spielwiese der Störenfriede. Auch in diesem Zusammenhang verwies der Polizeichef auf rückläufige Kriminalitätszahlen in Neunkirchen.

Das Thema Sauberkeit beackerten Bürgermeister und OB-Kandidat Jörg Aumann und sein Team. Er hatte die Leiter von Ordnungsamt und Betriebshof, Holger Janes und Jörg Gutmann, mitgebracht. Ob er mit der Situation in Neunkirchen zufrieden sei, wollte Moderator Hans Krieger vom Verein Horizont wissen. „Nein, das bin ich nicht“, antwortete Aumann, „was Sauberkeit und Sicherheit angelangt, bin ich nie zufrieden.“ Ob zu lange in der Straße stehender Sperrmüll oder die Situation um die Containerstellplätze, es gebe viel zu tun. Um die Vermüllung der Containerplätze in den Griff zu bekommen, setze das Umweltamt jetzt zur Überwachung einen Kollegen ein. Das Rathaus habe auch eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

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