Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Kindertagesstätten in Neunkirchen wegen Warnstreik geschlossen

Update | Neunkirchen · Die Gewerkschaft ver.di ruft alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zum ganztägigen Warnstreik auf. Bürger müssen sich auf geschlossene Kitas und Schalter auf den Ämtern einstellen.

 Am heutigen Warnstreik des öffentlichen Dienstes in Neunkirchen beteiligen auch mehrere Kitas. Anders als auf unserem Symbolbild, wurden laut Verdi-Mitglied Stefan Schorr die Eltern bereits informiert.

Am heutigen Warnstreik des öffentlichen Dienstes in Neunkirchen beteiligen auch mehrere Kitas. Anders als auf unserem Symbolbild, wurden laut Verdi-Mitglied Stefan Schorr die Eltern bereits informiert.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Nachdem bereits in der Gemeinde Schiffweiler und in der Landeshauptstadt Saarbrücken gestreikt wurde, kündigt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auch für die kommenden Tage weitere Warnstreiks an. Demnach soll es an diesem Dienstag, 13. Oktober, einen ganztägigen Streik „in allen Bereichen der Kreisstadt Neunkirchen“ geben, wie es jetzt in einer Mitteilung von ver.di Region Saar Trier heißt. Die Gewerkschaft ruft dazu alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten auf, sich an dem ganztägigen Warnstreik zu beteiligen.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Stefan Schorr, Tarifkoordinator öffentlicher Dienst bei ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland, dass es um 9 Uhr dazu eine Kundgebung auf dem Lübbener Platz geben werde. Wegen der aktuellen Corona-Situation und zur Einhaltung der Hygieneauflagen werde sich an dieser laut Schorr aber nur „eine Delegation von Streikenden“ beteiligen.

An dem Warnstreik im Kreis Neunkirchen beteiligen sich demnach ein Großteil der Neunkircher Stadtverwaltung, wie etwa die Beschäftigten der Bürgerbüros, des Zentralen Betriebshofes und des Grünflächenamtes, aber auch der Kommunale Energie- und Wasserversorger KEW, die Wasserversorgung Ostsaar GmbH sowie die kommunalen Kindertagesstätten. Laut Schorr müssen Bürgerinnen und Bürger während des Warnstreiks daher mit geschlossenen Schaltern in den Ämtern oder mit Einschränkungen bei der Müllabfuhr und der Stadtreinigung rechnen.

Auch bei Kinderbetreuung wird es laut Schorr zu Einschränkungen kommen. So bleiben in Neunkirchen die Kindertagesstätte Wellesweiler, die städtische Kita Münchwies, der Kindergarten Heinitz, der Fröbelkindergarten in Wiebelskirchen sowie die Nachmittagsbetreuung in Wellesweiler komplett geschlossen. Teilweise betroffen sind demnach die Kita in Furpach, der Kindergarten „Schatzinel“ in der Hermannstraße in Neunkirchen, der städtische Kindergarten in der Talstraße, die städtische Kindertagesstätte Regenbogen an der Ecke Parkstraße/Ringstraße, sowie die Kita „Freiherr-vom-Stein“ in Wiebelskirchen. Eltern von Kindern in den betroffenen Kitas seien darüber bereits informiert worden.

Einschränkungen im örtlichen ÖPNV werde es laut Schorr dagegen nicht geben. Auch ausfallende Beerdigungen oder dass Gefahrenquellen im Straßenverkehr, wie etwa ausgelaufenes Öl, einfach liegen bleiben, müssten Bürgerinnen und Bürger nicht befürchten. Da es sich um ein Warnstreik handelt, werde Notwendiges trotzdem erledigt, wie Schorr betont.

Hintergrund der aktuellen Warnstreiks im Land ist der momentane Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen seien die Vertreter der Arbeitgeber-Seite ohne Angebot erschienen, teilt die Gewerkschaft mit. Ver.di fordert eine Anhebung der Gehälter für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst um 4,8 Prozent, mindestens jedoch um 150 Euro.

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