Corona und Tourismus im Kreis Neunkirchen Ideen sammeln für die „Zeit danach“

Kreis Neunkirchen · Die Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen kann die Folgen von Corona für den Kreis noch nicht gänzlich abschätzen.

 Der Kreis Neunkirchen hat touristisch einiges Sehenswertes zu bieten von der Industriekultur in Neunkirchen (die Aufnahme zeigt das Ensemble der Gebläsehalle von der Rückseite im Abendlicht) bis hin zu tollen Wanderwegen.

Der Kreis Neunkirchen hat touristisch einiges Sehenswertes zu bieten von der Industriekultur in Neunkirchen (die Aufnahme zeigt das Ensemble der Gebläsehalle von der Rückseite im Abendlicht) bis hin zu tollen Wanderwegen.

Foto: Michael Beer

Ostern steht vor der Tür. Mit den dazugehörigen Ferien ist das im touristischen Kalender jenseits des Urlaubspaßes auf einem oder zwei Brettern auch in flacheren Breiten wie dem Kreis Neunkirchen ein erster Jahreshöhepunkt. Die Sonne scheint die vergangenen Tage wunderbar an einem blauen Himmel, das könnte den ein oder anderen Urlaubswilligen auch hierher locken. Doch wie in Skigebieten gilt auch im Kreis im Moment: Alles ruht. Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben komplett lahmgelegt und wirkt sich auch auf die Wirtschaft in immer größerem Maße aus. Wie es mit dem Tourismus im Kreis Neunkirchen auf Sicht weitergeht, vermag auch Chef-Touristiker Christian Rau aktuell nicht einzuschätzen. „Derzeit ist es leider noch zu früh, eine valide Einschätzung zu äußern. Es ist noch gar nicht abzusehen, wie lange die derzeit getroffenen Maßnahmen, die natürlich immense Auswirkungen auf Gastronomie, Hotellerie, Sehenswürdigkeiten, Gästeführer und alle anderen im Tourismus Beschäftigten haben, noch andauern werden. Daher sind Prognosen im Moment nichts mehr als der Blick in die berühmte Glaskugel“, sagt der Werkleiter der Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen (TKN) auf SZ-Anfrage.

Was nicht bedeutet, dass das Team der TKN jetzt Löcher in die Luft starrt. Christian Rau berichtet: „Wir stehen in engem Austausch mit unserer Landesmarketingorganisation, der Tourismuszentrale Saarland, die uns in enger Abstimmung mit dem Deutschen Tourismusverband, dem Wirtschaftsministerium und der IHK des Saarlandes mit wichtigen Informationen, Hilfsangeboten, Schulungsmöglichkeiten und ähnliches für uns als Tourist-Infos und für unsere touristischen Partnerbetriebe versorgt.“ Die Informationen, die bei der TKN ankommen, gehen dann umgehend an alle Partner weiter. Zugleich, betont Rau, stehe das Team im Falle von Rückfragen zur Verfügung. Und Fragen kommen. Rau: „Speziell die Anbieter von Ferienwohnungen haben sich schon mit den unterschiedlichsten Fragestellungen an uns gerichtet.“ Denn die Situation für alle, die im Tourismus arbeiten und ihr Geld verdienen, ist schon jetzt schlecht. Rau weist auf das Institut dwif hin (ausgeschrieben Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr). In seinem „Corona-Kompass“ schreibt das Institut, die Branche werde „extrem hart“ getroffen und brauche eine lange Zeit, um sich zu erholen. Alleine für die beiden Monate März und April rechnet das dwif deutschlandweit mit einem Einnahmenverlust von 24 Milliarden Euro unter der Annahme, dass die Ausgangsbeschränkungen bis Ende April anhalten. Weiter heißt es: „Der Tagestourismus hat daran einen Anteil von über 60 Prozent. Jeder weitere Monat bedeutet massive zusätzliche wirtschaftliche Schäden.“ Gerade die Kurzaufenthalte sind im Kreis Neunkirchen ein wichtiger Pfeiler im Tourismus.

 Klingende Gärten auf Finkenrech (Archivfoto). Der Kreis punktet mit wunderbarer Natur.

Klingende Gärten auf Finkenrech (Archivfoto). Der Kreis punktet mit wunderbarer Natur.

Foto: Gerd Wehlack

Die TKN beschäftige sich allerdings schon heute  mit Ideen für die „Zeit danach“, sagt Christian Rau. Mit der saarländischen Tourismuszentrale wollen die Landkreis-Touristiker in Telefonkonferenzen Ideen zusammentragen und Aktivitäten aufeinander abstimmen. Eine Abstimmung werde es auch mit Klaus Häusler, Geschäftsführer der der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis geben.

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