Todsünden und Scheinwelten in der Sparkasse Neunkirchen

Neunkirchen. Die Inspiration lieferte eine TV-Dokumentation unter dem Titel "Die sieben Todsünden". Sie war ausschlaggebend für den Entschluss der überregional bekannten Künstlerin Ursula Bauer, sich exakt dieses Themas anzunehmen und in Acryl-Malerei künstlerisch umzusetzen

 Ursula Bauer, hier mit Fred Ricci, präsentiert eines ihrer Bilder. Foto: SZ

Ursula Bauer, hier mit Fred Ricci, präsentiert eines ihrer Bilder. Foto: SZ

Neunkirchen. Die Inspiration lieferte eine TV-Dokumentation unter dem Titel "Die sieben Todsünden". Sie war ausschlaggebend für den Entschluss der überregional bekannten Künstlerin Ursula Bauer, sich exakt dieses Themas anzunehmen und in Acryl-Malerei künstlerisch umzusetzen. Sieben Werke, "Die sieben Todsünden", sowie 24 Zeichnungen und Collagen zum Thema "Scheinwelten" sind noch bis zum 27. März in der Kundenhalle der Sparkassen-Hauptstelle Hammergraben während der üblichen Geschäftszeiten zu sehen. Eröffnet wurde die sehenswerte Ausstellung bei einer Vernissage durch den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neunkirchen, Fred Ricci. Ursula Bauer, in Illingen geboren und in Perl/Mosel lebend, ist eine sehr vielseitig begabte Künstlerin. Neben der Acryl-Malerei zählen zu ihren Arbeitsschwerpunkten Zeichnungen mit Kohle, Tusche und Grafit, Mischtechniken auf Papier und die Kunstform der Monotypie. Ganz besonders aber widmet sie sich in ihrem Schaffen der großformatigen Darstellung von Industrielandschaften. Ihre Werke einer bestimmten Stilrichtung zuordnen zu wollen, fällt äußerst schwer, ist fast unmöglich: "Ich finde dies auch nicht wichtig, denn es sind meine Bilder, mein Stil. Das bin ich", unterstreicht sie selbst. Ihre zunächst autodidaktische Beschäftigung mit der Malerei mündete in mehrere Studienjahre an der renommierten Europäischen Kunstakademie Trier. Seit 2002 lebt und arbeitet Ursula Bauer als freischaffende Künstlerin in Perl. Anklang und Zuspruch erfuhr ihr Schaffen während zahlreicher Ausstellungen im In- und Ausland. Ihr bisher größter Erfolg war die Verleihung des Kunstpreises 2008 des Landkreises Alzey-Worms. Fred Ricci, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neunkirchen, hieß in seiner Begrüßungsansprache Ursula Bauer in ihrer eigentlichen Heimat willkommen. Die Künstlerin wurde nämlich im Geschäftsgebiet der Sparkasse Neunkirchen, in Illingen, geboren. Von daher gesehen sei es geradezu eine Selbstverständlichkeit gewesen, ihr in den Räumlichkeiten der Sparkasse Neunkirchen ein öffentliches Podium zur Vorstellung ihrer Malerei zu bieten. Das Thema "Die sieben Todsünden" hat Ursula Bauer in sieben Acrylbildern malerisch ausdrucksstark umgesetzt, wobei die Farbe Rot dominiert. Rot assoziiert die Künstlerin sowohl mit negativen als auch mit positiven Begriffen wie mit Hass, Krieg, Zorn, Aggressivität oder Unmoral, aber auch mit Freude und Leidenschaft, mit Liebe und Erotik. Rot signalisiere ebenso Gefahr und damit im religiös-übertragenen Sinne Sünde. Kunsthistorikerin Brigitte Quack sagte in ihrer Laudatio: "In strahlenden Rottönen führt Ursula Bauer uns Bilder von Geiz, Hochmut, Wolllust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit vor Augen. Mal mehr, mal weniger verschlüsselt kommen sie einher, stützen sich auf aussagekräftige Formen oder Symbole und sprechen Gefühl und Verstand gleichermaßen an". Zum zweiten Teil der Ausstellung mit dem Titel "Scheinwelten". Hier ließ sich die Künstlerin von dem Sujet der Illusionen, der Vergänglichkeit und der Frage nach dem, was bleibt, leiten. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage durch die Chanson-Sängerin Margret Gampper und Bernd Möhl am Piano. red

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