Theater frei nach Wilhelm Busch

Ottweiler. "Eins, zwei, drei im Sauseschritt" nahm Bernd Surholt im Ottweiler Schlosstheater seine Gäste mit auf eine unterhaltsames Reise in die Welt des unvergessenen Karikaturisten und Dichters Wilhelm Busch

Ottweiler. "Eins, zwei, drei im Sauseschritt" nahm Bernd Surholt im Ottweiler Schlosstheater seine Gäste mit auf eine unterhaltsames Reise in die Welt des unvergessenen Karikaturisten und Dichters Wilhelm Busch. Surholt, studierter Germanist aus Hannover und seit 1978 als Schauspieler und Theatermacher im deutschsprachigen Raum zu Hause, erfüllte die Bühne sogleich mit Leben. Mit drei Geschichten aus der Feder von Wilhelm Busch bereitete er dem sehr gemischten Publikum, unter dem sich auch zwei Schulklassen befanden, einen unterhaltsamen Abend. "Helene in Szene" lautet der Titel des Stückes, in dem in drei Szenen Figuren aus Buschs Welt wahrhaftig in Szene gesetzt werden.Schon allein die Tatsache, dass ein einziger Mann eine derartige Energie über diesen Zeitraum auf der Bühne hat, überraschte wohl viele Zuschauer. Diese amüsierten sich köstlich über die humorvoll-hintergründigen Begegnungen mit den drei Figuren.Zeitweise schien es, als würden die Karikaturen auf der Bühne lebendig. So begegnete das Publikum dem heiligen Antonius, der auch gerne mal dem drallen Weib die Beichte abnahm, oder der bisher kinderlosen Helene, die nicht dank einer Pilgerfahrt, wohl aber durch den Vetter Franz schließlich zum Nachwuchs kam, in einer ganz besonderen Weise.Die Geschichten sind geprägt von Neid, Schadenfreude, aber auch Bigotterie. Sie verstand Busch vor mehr als 100 Jahren zu erzählen und Bernd Surholt versteht es ebenso glänzend, diese heute auf unvergleichliche Weise in einer Mischung aus Lehrer Lämpel und Loriot auf die Bühne zu zaubern. cim

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