Entsorger Terrag zieht nach Neunkirchen Terrag baut Bürokubus in Neunkirchen

Neunkirchen · 2,5 Millionen Euro verbaut das Unternehmen Terrag in der Saarbrücker Straße. Mit dem Bürogebäude kommen 30 Jobs nach Neunkirchen.

Eine illustre Runde hat sich am Freitagmittag in der Saarbrücker Straße eingefunden, um einen ausgesprochen symbolischen Spatenstich zu vollziehen. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried, Landrat Sören Meng, KEW-Vorstand Jürgen Spaniol, die Spitze des Entsorgungsunternehmens Terrag und dazu deren Gesellschafter Geiger und Winzent - alle waren sie vor Ort, wenngleich es keine Baugrube gab oder auch nur einen Sandhaufen, der sich fürs Foto von A nach B hätte schieben lassen.

Terrag baut in Neunkirchen. Bis die neue Bauschutt-Deponie auf dem Areal des ehemaligen Grubengeländes Hermine an der B 41 beim Plättchesdohle entsteht, geht noch einige Zeit ins Land. Der Firmensitz kommt aber schon bald in die Kreisstadt. In der Saarbrücker Straße entsteht auf der freien Fläche neben der ASH Neunkirchen ein dreigeschossiger Bürobau. Die Fachplanungen für das neue Verwaltungsgebäude auf dem 3000-Quadratmeter-Areal laufen. Auch wenn der Baubeginn erst im kommenden Frühjahr sein wird, mit dem Spatenstich stellte Terrag das Projekt an diesem Freitag vor. Das Gebäude wird rund 2,5 Millionen Euro kosten. Terrag-Geschäftsführer Frank Becker erläuterte weiter, damit stärke das Unternehmen seine Präsenz in Neunkirchen und habe kurze Wege zur künftigen Deponie vor der Stadt. Noch etwa zwei Jahre wird die bisherige Deponie in Wiebelskirchen befüllt, danach kommt das neue Areal am Plättchesdohle-Kreisel ins Rennen. Terrag bringt mit seinem Umzug rund 30 Arbeitsplätze in die Kreisstadt. Voraussichtlich Mitte 2019 können die Mitarbeiter in die Saarbrücker Straße ziehen.

So bodenständig wie sich das Unternehmen präsentiere, so bodenständig solle auch der Bürokubus werden, erläuterte Architekt Stefan Paulitsch. Er wird eine Sichtbetonfassade bekommen und Holzelemente. In Erdgeschoss und erstem Obergeschoss werden die Terrag-Leute ihre Zelte aufschlagen, darüber ist noch Platz für weitere Büros. Wirtschaftsministerin Rehlinger sagte an die Adresse des Unternehmens, es leiste einen guten Beitrag zum Strukturwandel. Das Saarland sei von 250 Jahren Bergbau geprägt, heute gelte es, die Flächen wieder sinnvoll zu nutzen. Auch Landrat Meng sah in dem symbolischen Spatenstich einen „ganz tollen Tag für den Landkreis Neunkirchen“. Er sei froh um die sinnvolle Nutzung des Geländes in der Saarbrücker Straße. Der Kreis habe dafür auch einen kleinen Zipfel eigenes Grundstück abgegeben. Meng betonte, mit knapp 39.000 Arbeitnehmern im Kreis, in Neunkirchen arbeiten davon alleine 22.000, habe sich die Beschäftigungssituation in den vergangenen Jahren gesteigert: „Mit Terrag kommen wir weiter voran.“

Die Beschäftigung hatte auch OB Fried vor Augen. Man sei wieder auf dem Stand wie vor der Montankrise. Neunkirchens Verwaltungschef erläuterte, das Unternehmen sei seit vielen Jahren in Neunkirchen im Bereich der Altlastensanierung tätig. Der Zuzug aus Homburg sei nur folgerichtig. Für den Bürobau in der Stadt sei er sehr dankbar. Damit werde eine Baulücke geschlossen und ein weiteres Stück ehemaliges Eisenwerk-Gelände revitalisiert.

Die Deponie Wiebelskirchen betreibt Terrag seit 1997. Geschäftsführer Becker erläuterte am Rand des Spatenstiches, mit dem neuen 23 Hektar großen Gelände beim Plättchesdohle könne sein Unternehmen den Bauschutt über Autobahn und B 41 auf die Deponie bringen, ohne durch bewohnte Straßen zu fahren. Somit sei die ehemalige Tagesanlage Hermine ein perfekter Ort. Von der ursprünglichen Planung, auch das Verwaltungsgebäude auf dem Standort Hermine zu errichten, ist das Unternehmen aus zeitlichen Gründen wieder abgerückt. Deshalb wurde nach einem Grundstück gesucht, das sich nahe am zukünftigen Betriebsstandort und der City befindet. Der Spatenstich selbst ging schnell vonstatten. Zeitungen, Münzen und Bergematerial kamen in die Metallrolle, die dem Brauch entsprechend in den Grundstein kommt. Immerhin - wenn die Bagger anrollen und der Sand wirklich fliegt, ist die Rolle schon befüllt.

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