Technik und knitternde Frauen

Mainzweiler. Eine ganz besondere Ausstellung wartet die kommenden beiden Sonntage auf Besucher in der Alten Schule in Mainzweiler

Mainzweiler. Eine ganz besondere Ausstellung wartet die kommenden beiden Sonntage auf Besucher in der Alten Schule in Mainzweiler. "Ich war sofort Feuer und Flamme, als ich die ersten Bilder von Jürgen Schneider gesehen habe", erzählte Hans-Jürgen Schäfer, Leiter der Kreisvolkshochschule, und seiner Meinung schlossen sich die Besucher der Ausstellungseröffnung am vergangenen Freitagabend gerne an. Großformatig und vielfarbig kommen die Bilder daher, die Jürgen Schneider ausgesucht hat, um einen Einblick in seine Kunst zu geben. Und wie bei der Premiere in seiner Heimatgemeinde Merchweiler ließ er es sich auch in Mainzweiler nicht nehmen, in sein künstlerisches Schaffen selbst einzuführen. Doch wer darauf wartete, dass er seine Bilder erklärte, der hoffte vergebens. Denn gerade die eigene Interpretation, die eigenen Emotionen, die im Betrachter ausgelöst werden, sind Teil seines Schaffens. Er verarbeite, was ihn anrühre und überlasse es dem Betrachter, die möglichen Schlussfolgerungen zu ziehen. "Zudem sehe ich meine Aufgabe nicht darin, meine Bilder zu erklären, sondern vielmehr, sie zu machen", so Schneider. Und darüber erzählt er ebenso gerne wie über seinen Werdegang, der zunächst so gar nicht seine Kreativität fördern sollte. "Zwar habe ich schon in der Schule gerne gezeichnet, doch sollte ich erst einmal eine anständige Lehre als Elektriker machen", erinnert er sich. Doch nach einem Lehrjahr und einer offiziellen Bescheinigung seiner Kreativität darf er Schaufenstergestalter werden. Viele Jahre in der Modebranche folgen, zunächst als Angestellter, später als Selbstständiger. Als schließlich der Computer Einzug in die Arbeitswelt Schneiders hält, werden viele Arbeiten überflüssig. Doch er resigniert nicht, sondern kauft sich auch einen PC und beginnt eine neue Form der Kunst. Experimentieren ist seither noch viel mehr angesagt. "Anfangs kann ich noch gar nicht sagen, was herauskommt, aber dann setzt während der Arbeit ein Prozess ein, der die Motive entstehen lässt", so Schneider. Ganz neu ist dabei das Werk "Strange Event", vor dem er sich am liebsten fotografieren lässt. "Hier beginne ich eine neue Technik mit den geknitterten Frauen, etwas, was sicher noch bei weiteren neuen Bildern auftauchen wird", verrät er. cim

Auf einen BlickDie Ausstellung "E-Bilder/Digilogien" von Jürgen Schneider ist noch an den kommenden Sonntagen bis zum 25. Oktober in der Alten Schule in Mainzweiler zu sehen. In der Zeit von 15 bis 18 Uhr wird der Künstler selbst anwesend sein und gerne Fragen zu seinem Schaffen beantworten. cim

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