Synode blickt auf den Schwarzen Kontinent

Kreis Neunkirchen. Die evangelischen Christen im Kirchenkreis Ottweiler, zu dem auch Teile des Regionalverbandes Saarbrücken gehören, stellen die Solidarität mit und die Unterstützung für Afrika in den Mittelpunkt der Synode am kommenden Samstag. Die Tagung findet in Wellesweiler statt und beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche

Kreis Neunkirchen. Die evangelischen Christen im Kirchenkreis Ottweiler, zu dem auch Teile des Regionalverbandes Saarbrücken gehören, stellen die Solidarität mit und die Unterstützung für Afrika in den Mittelpunkt der Synode am kommenden Samstag. Die Tagung findet in Wellesweiler statt und beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche. "Unser Patenschaftsprogramm läuft wirklich sehr erfolgreich", sagt Udo Nilius zur Saarbrücker Zeitung. 150 Menschen aus dem Kirchenkreis haben ein Patenkind in Ruanda. Weitere 25 unterstützen mit 15 Euro monatlich eine Schule. Bereits seit Ende der 70er Jahre bestünden Kontakte mit der Diözese Butare der anglikanischen Kirche von Ruanda. 1985 sei dann ein offizieller Vertrag geschlossen worden, sagt der Synodalbeauftragte für die Partnerschaft. Erst im letzten Jahr war eine Delegation nach Ruanda gereist. "Dabei haben wir auch mit ehemaligen Patenkindern gesprochen", berichtet Nilius. Alle studierten mittlerweile an einer Universität. 17 von ihnen hätten jetzt selbst eine Organisation gegründet, um anderen Menschen in Not zu helfen. "Thematisiert wird auf der Tagung auch noch einmal der Genozid von 1994, in dem eine Million Menschen, Tutsi und oppositionelle Hutu, ermordet wurden", sagt Helmut Paulus, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirchenkreise an der Saar. Darüber hat die Soziologin Esther Mujawayo aus Ruanda ein erschütterndes Buch geschrieben, aus dem sie auf der Synode lesen wird. Sie lebt jetzt in Deutschland. Ein ehemaliger Entwicklungshelfer in Afrika, Pfarrer Jörg Zimmermann, stellt das so genannte Detmolder Bekenntnis vor, eine Erklärung zum Genozid von Christen aus Ruanda, die in Europa leben. Sie rufen zur Versöhnung zwischen den Völkern auf. Auf der Synode wird es auch um die weitere Zukunft der Partnerschaft gehen. So ist mit Hilfe des Kirchenkreises in Butare der Bau eines Berufsschulzentrums geplant. Dazu haben nun Vertreter aus Ottweiler mit dem Ruanda-Partnerschaftsbüro in Mainz gesprochen. Rheinland-Pfalz unterhält eine Partnerschaft mit Ruanda. Außerdem will Superintendent Wolfgang Struß einen jährlichen Partnerschaftstag anregen.

HintergrundDer Kirchenkreis Ottweiler reicht von der ehemaligen Residenzstadt bis nach Dudweiler in die Landeshauptstadt hinein und ist aufgeteilt in die drei Regionen, die eng miteinander kooperieren: Ottweiler, Neunkirchen und Sulzbachtal. Er zählt rund 52000 Gemeindeglieder in 16 Gemeinden mit 26 Pfarrstellen. Dazu gehören: Altenwald, Dirmingen, Dudweiler /Herrensohr, Elversberg, Fischbach, Friedrichsthal, Heiligenwald, Landsweiler-Schiffweiler, Neunkirchen, Neuweiler, Ottweiler, Scheib-Furpach, Sulzbach, Uchtelfangen, Wellesweiler, Wiebelskirchen. Sitz der Verwaltung ist in Ottweiler der Pavillon, einst als Jagdschlösschen der Grafen von Nassau Saarbrücken um 1758 von Baumeister Friedrich Joachim Stengel in barocken Formen errichtet, und heute restauriert. Superintendent ist Wolfgang Struß. jkn

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