Sterbende Menschen betreuen

Ottweiler. "Der überwiegende Teil unserer Mitmenschen stirbt in Kliniken und Pflegeheimen. Dabei haben fast alle von ihnen den Wunsch, daheim, also in der Geborgenheit der Familie, sterben zu dürfen

Ottweiler. "Der überwiegende Teil unserer Mitmenschen stirbt in Kliniken und Pflegeheimen. Dabei haben fast alle von ihnen den Wunsch, daheim, also in der Geborgenheit der Familie, sterben zu dürfen. Doch obwohl dieser Wunsch besteht, fühlen sich Schwerstkranke und Angehörige gleichermaßen oft überfordert", erklärt Inge Gergen, Vorsitzende der ökumenischen ambulanten Hospiz-Gruppe in Ottweiler. Und sie weiß, wovon sie spricht. Viele Jahre engagiert sich Gergen in der IGSL, der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand mit Sitz in Bingen. Daher ist sie jetzt sehr froh darüber, gemeinsam mit der Gesellschaft nach deren Lehrplänen eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizhelfer in Ottweiler anbieten zu können. "In der Schulung soll eine ganzheitliche Versorgung sterbenskranker Menschen vermittelt werden. Sie soll die Teilnehmer befähigen, einen Sterbenden auf seinem letzten Weg zu begleiten", sagt Gergen. Recht vielfältig sind dabei die Ausbildungsinhalte des einjährigen Kurses, der am Freitag, 30. Oktober, um 15 Uhr mit einer Einführung im katholischen Pfarrheim in Ottweiler bei Inge Gergen als erster Referentin beginnt. Inhalte der Referate werden in den kommenden Monaten unter anderem grundlegende Erkenntnisse zum Sterben und Tod, Empfindungen und Erwartungen Sterbender, aber auch die Begleitung der Angehörigen sein. Pflegerische Tätigkeiten werden von Monika Welter-Gergen, Kenntnisse über schwere Erkrankungen von Ralf Gergen, der mit der ambulanten Hospizgruppe in Ottweiler eng zusammenarbeitet, vermittelt. Aber auch juristische Fragen, ethische Grundlagen und Kommunikation sind weitere wichtige Ausbildungsinhalte. Insgesamt werden bis zur Abschlussprüfung im Oktober 2010 93 Unterrichtseinheiten absolviert. Vor der Prüfung wird zudem ein 45 Stunden umfassendes Pflegepraktikum durchgeführt. "Wir übernehmen als Sterbebegleiter jedoch trotz umfangreicher Ausbildung keine Aufgaben der Pflegedienste", betont Inge Gergen. Der Kurs ist für die Teilnehmer kostenlos, da die Ausbildung zur Förderung durch die Pflegekassen anerkannt ist. Er wendet sich an betroffene Angehörige und an Menschen, die anderen ihre Hilfe der ambulanten Hospizhilfe anbieten möchten. Anmeldung bei der ökumenischen ambulanten Hospiz-Gruppe Ottweiler, Inge Gergen, Tel. (06824) 931 42 26 oder E-Mail: info@hospiz-ottweiler.de.

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