Wohlfühlort für Knirpse

Spiesen-Elversberg. Die "armen Dienstmägde Jesu" gründeten im Jahr 1899 die heutige Katholische Kindertagesstätte St. Ludwig in Spiesen, die bis vor siebzehn Jahren noch von Dominikanern geführt wurde. Heute bietet die Kita Platz für 110 Kinder, 60 davon sind Regel-, weitere 40 Ganztags- und die restlichen zehn Krippenplätze für Kinder bis sechs Jahre

Spiesen-Elversberg. Die "armen Dienstmägde Jesu" gründeten im Jahr 1899 die heutige Katholische Kindertagesstätte St. Ludwig in Spiesen, die bis vor siebzehn Jahren noch von Dominikanern geführt wurde. Heute bietet die Kita Platz für 110 Kinder, 60 davon sind Regel-, weitere 40 Ganztags- und die restlichen zehn Krippenplätze für Kinder bis sechs Jahre. Für zahlreiche Generationen aus Spiesen-Elversberg war und ist der Kindergarten am Butterberg der Ort, an dem außerhalb der Familie erste kleine Schritte in Richtung Eigenständigkeit erlernt wurden und werden. "Im Laufe der Zeit hat sich die Kita von einer Familienergänzungsstätte zu einem Familienersatz gewandelt. Das bringt die Entwicklung der Familien mit sich, die heute anders strukturiert sind als etwa vor 30 Jahren", erklärt Stefan Müller, der seit 1992 die Kita leitet. "Es liegt uns am Herzen, für die Kinder einen schönen Ort zu schaffen, an den sie gerne kommen und wo sie täglich ein bisschen mehr zur Selbstständigkeit erzogen werden", fügt er hinzu. Zu den Spiel-, Bastel- und Sportmöglichkeiten, die die Kita mit ihrem Spielplatz und der Turnhalle bietet, finden auch außerhalb viele Aktivitäten statt. Bei Ausflügen mit der Bahn in den Zoo nach Karlsruhe beispielsweise, ist allein die Zugfahrt schon ein richtiger Höhepunkt. Auch Ernährungsprogramme, bei denen die Kinder auf dem Markt die Produkte einkaufen, sich beim Kochen beteiligen und am Ende stolz die frisch zubereiteten Speisen gemeinsam essen, werden mit Begeisterung angenommen. "Früher waren derartige Programme nicht notwendig, aber in vielen Familien fehlt heute die Zeit, solch alltägliche Dinge gemeinsam zu gestalten. Deshalb versuchen wir unser Bestes, um diese Lücke zu füllen. Dennoch können wir nicht alles leisten, die Eltern müssen zu Hause mitarbeiten", so der Leiter der Kita. Zwölf fest angestellte Mitarbeiter - Erzieherin Martina Selgrad arbeitet bereits seit 40 Jahren dort -, die von Praktikanten unterstützt werden, bilden das Team der katholischen Einrichtung, zu deren Aufgabe auch Glaubensvermittlung zählt. Regelmäßig finden kleine, von den Kindern mitgestaltete Wortgottesdienste statt. Zu besonderen Anlässen wie Erntedank und Sankt Martin werden auch Gottesdienste besucht. Mit Liedern, Gedichten und Spielen gehen die Erzieher auf kirchliche Feiertage ein und erklären deren Bedeutung. Vor allem im Jahr vor der Einschulung können die Kinder viele Erfahrungen sammeln. Bei Besuchen im Polizeipräsidium, beim Arzt oder Zahnarzt sollen vorhandene Ängste genommen werden. Das Verkehrssicherheitstraining zeigt Gefahren im Straßenverkehr auf und schult die Kinder im richtigen Verhalten auf ihrem künftigen Schulweg. "Ein Manko, das sich immer mehr ausbreitet, ist mangelnde Bewegung bei Kindern. In unserer Turnhalle ist auch bei schlechtem Wetter ausreichend Platz zum Spielen, Toben und Turnen. Wir legen so den Grundstock, um Haltungsschäden vorzubeugen, aber ganz davon abgesehen haben Kinder immer viel Spaß an Bewegung", merkt Stefan Müller an.

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