Weihnachtsfreude aus dem Schuhkarton

Spiesen-Elversberg · Alle Jahre wieder: Wer macht eigentlich Weihnachten? Schließlich steckt eine ganze Menge Arbeit dahinter, damit die Menschen in adventliche Stimmung kommen. Heute sind wir bei Inge und Horst Matheis in Spiesen-Elversberg zu Gast, die sich seit Jahren für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagieren.

 Inge und Horst Matheis (rechts im Bild) mit den Mitstreitern der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Foto: Frank Dirsch

Inge und Horst Matheis (rechts im Bild) mit den Mitstreitern der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Foto: Frank Dirsch

Foto: Frank Dirsch

Es ist eine geniale Idee: Kleine Geschenke in einem hübsch verpackten Schuhkarton an Kinder zu schicken, deren Eltern zu arm für Weihnachtsgeschenke sind. So funktioniert im Prinzip die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton", die 2016 in der 20. Saison vom christlichen Werk "Geschenke der Hoffnung" auf die Beine gestellt wurde. Kirchengemeinden in Osteuropa erreichen Hunderttausende Not leidende Kinder mit den Geschenken aus Deutschland.

Insgesamt gibt es über 5400 Sammel- und Annahmestellen in Deutschland und über 2800 registrierte Helfer, die die Schuhkartons sammeln, sie mit Hilfe von Spendern füllen und liebevoll mit Geschenkpapier verschönern.

Eine davon ist Inge Matheis aus Spiesen-Elversberg , die sich mit Unterstützung ihres Mannes Horst Matheis seit zehn Jahren der Aktion verschrieben hat. Begonnen hat es sogar noch früher, als Inge Matheis einer Bekannten bei der Aktion half, "doch irgendwann wurde es immer mehr, da haben wir es selbst in die Hände genommen", erzählt sie. Und wie sie das getan haben. Durch die Kontakte von Horst Matheis zur Feuerwehr als stellvertretender Wehrführer hat er hier schon einmal viele Mitstreiter gefunden, die sich für die gute Sache einsetzen.

Aber auch sonst ist in der Gemeinde Spiesen-Elversberg die Bereitschaft groß, die Schuhkartons mit nützlichen Dingen für die Schule, Bekleidung oder Schokolade zu befüllen. "Wir haben fleißige Strickerinnen, die Socken, Pullis, Schals und Mützen für die Kinder gestrickt haben", sagt Inge Matheis. Ein ganzer Kofferraum voll gespendeter Wolle leistete hierbei natürlich gute Dienste. Unterstützt wird die Aktion auch seit Jahren von Bürgermeister Reiner Pirrung , der Schornsteinfegerinnung für das Saarland und wie erwähnt der Feuerwehr und ihren Angehörigen. Gesammelt hat auch wieder die Christliche Buchhandlung, die in diesem Jahr 160 Schuhkartons befüllen konnte.

Insgesamt haben sich bei Familie Matheis in der Wohnung damit 515 Schuhkartons über die vergangenen Monate angesammelt. "Das war wie jedes Jahr wieder viel Arbeit", gesteht Inge Matheis. Wenn sie aber an die vielen Jungen und Mädchen denkt, die durch ihre Schuhkartons eine kleine Weihnachtsfreude , vielleicht sogar die einzige, bekommen, nimmt sie die Arbeit gern in Kauf. Die 515 Päckchen sind vor einigen Tagen abgeholt und nach St. Ingbert gebracht worden. Dort wurden sie eingeschweißt und zur Sammelstelle nach Berlin gebracht. Von dort gehen sie auf die Reise nach Bulgarien, in die Republik Moldau, die Mongolei, nach Polen, Rumänien, die Slowakei, Weißrussland und die Ukraine.

Nächstes Jahr will sich das Ehepaar Matheis noch einmal mit Haut und Haaren der Aktion verschreiben. Wenn Horst Matheis Ende 2017 in den Ruhestand geht, soll womöglich Schluss sein. Aber mal sehen, ob "Weihnachten im Schuhkarton" nicht doch noch in die Verlängerung geht.

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