Nagelbrett auf Waldweg Was hätte passieren können . . .

Elversberg · Es war reiner Zufall, dass ein sechsjähriges Mädchen nicht mit seinem Rad in ein Nagelbrett gefahren ist.

 Was auf den ersten Blick aussah, wie ein harmloses Brett, entpuppte sich als große Gefahr, vor allem für Radfahrer.

Was auf den ersten Blick aussah, wie ein harmloses Brett, entpuppte sich als große Gefahr, vor allem für Radfahrer.

Foto: Matthias Seibert

Es ist ein großer Glücksfall, dass ein Waldspaziergang für Famlie Seibert kürzlich mit einem Schrecken und nicht mit einem Unglück endete. Im Wald, nahe der Elversberger Kaiserlinde, war Matthias Seibert mit seiner Frau und den beiden Kindern - sechs und drei Jahre alt - unterwegs. Die Kinder mit dem Fahr- beziehungsweise Laufrad, die Eltern zu Fuß. Die Tochter (6) radelte vorne weg, bis ihr der Weg nicht mehr ganz geheuer war und sie lieber vom Rad abstieg. „Es war Zufall, dass meine Tochter vom Rad stieg. Gott sei Dank“, sagt Matthias Seibert, der nämlich unmittelbar dort, wo seine Tochter stoppte, ein Brett auf dem Waldpfad entdeckte. „Bei genauerem Hinsehen habe ich dann bemerkt, dass durch das Brett Nägel geschlagen waren.“ Diese waren mit Blättern bedeckt, sodass sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren.

Daran, dass das Brett absichtlich auf den bei Mountainbikern beliebten Weg gelegt wurde, besteht für Seibert, der selbst häufig mit dem Rad unterwegs ist, kein Zweifel. „Da es unter dem Brett weder nass war, noch Insekten sich darunter aufhielten, gehe ich davon aus, dass es wenigen Stunden zuvor dort platziert wurde“, sagt Seibert, der das Brett zunächst zur Seite legte, sodass es keine Gefahr mehr darstellte, und es später noch zur Polizei brachte. „Etwa 20 Meter neben der Fundstelle lag ein umgestoßener Hochsitz.. Das Brett wurde offenbar von diesem Hochsitz abgerissen und dann auf den Weg gelegt“. so der Familienvater.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, was alles hätte passieren können. Ob der oder die Verursacher sich dessen bewusst waren? Auch was juristische Folgen betrifft? Das Spektrum reicht in dem von versuchter Sachbeschädigung im Hinblick auf mögliche Verletzungen bis hin zur gefährlichen Körperverletzung, was durchaus zu einer Freiheitsstrafe führen kann.

 Foto: Matthias Seibert

Foto: Matthias Seibert

Foto: Matthias Seibert

Dass vor allem Radfahrer auf Waldwegen Opfer von derlei bösartige gestellter Fallen werden, ist keine Seltenheit. Neben Nagelbretter sind es vor allem gespannte Drähte und Seile, die zu verheerenden Unfällen führen können. So zum Beispiel im oberpfälzischen Berching, wo ein betrunkener 22-Jähriger im Mai vergangenen Jahres ein Nylonseil über einen Weg gespannt hatte, um Radfahrer zu Fall zu bringen. Ein damals 54 Jahre alter Radfahrer fuhr in das Seil, verletzte sich dabei den Kehlkopf und erlitt neben Prellungen eine Platzwunde am Kopf sowie einen Halswirbelbruch. Das Nürnberger Landgericht sprach den 22-Jährigen der gefährlichen Körperverletzung schuldig und sah einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Er wurde zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, ohne Bewährung.

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