Spiesen-Elversberg. Mit 2:1 besiegten die Hobbyfußballer des FC Treue Jungs vor 43 Jahren in ihrem ersten Spiel die Mannschaft Roter Stern aus Altenwald. Gespielt wurde auf dem Bolzplatz Palazzia am Galgenberg, und die Treuen Jungs nannten sich damals noch Studio 66. "So hieß die Kneipe in Elversberg, in der sich die Mitglieder immer trafen. Nachdem man dann Anfang der 70er Jahre die Lokalität wechselte, wurde ein neutraler Name gewählt. So kam es zu den Treuen Jungs", erzählt Vorstandsmitglied Michael Rimpel. Dass der Verein nach so vielen Jahren noch immer aktiv ist und an den Samstagen regelmäßig gegen andere Mannschaften antritt - seit sechs Jahren nutzen sie dazu den Platz von Borussia Spiesen -, ist bei Hobbykickern nicht üblich, wie Rimpel aus seiner Erfahrung berichten kann: "Ich kenne keine Mannschaft, die so lange besteht wie wir. Früher gab es noch viel mehr Hobbyvereine, aber die meisten haben sich im Laufe der Zeit wieder aufgelöst. Wir sind sicherlich einer der ältesten." Zwar habe es auch bei den Treuen Jungs Zeiten gegeben, in denen die Mitgliederzahlen sanken, aber ein harter Kern habe den Spielbetrieb und den Verein immer am Leben gehalten. Mittlerweile verfügt der Club wieder über 59 Mitglieder, die an zahlreichen Aktivitäten in der Gemeinde teilnehmen. Am Berschfeschd in Elversberg beteiligt sich der Verein seit Beginn an. Auch beim Weihnachtsmarkt gehören die Treuen Jungs zum festen Bestandteil. Zudem veranstalten die Hobbyfußballer Hallenturniere für die Jugend und seit vielen Jahren auch gemeinsam mit dem Ortsrat das Turnier "Ein Dorf spielt Fußball". An den runden Geburtstagen ließen es sich die Treuen Jungs nicht nehmen, zünftig mit der ganzen Gemeinde zu feiern. "Unser 20-jähriges Bestehen haben wir damals in der TVE-Halle gefeiert. Das 40-jährige vor drei Jahren ging über zwei Tage, an denen ein Festzelt auf dem Alten Markt aufgestellt wurde", erinnert sich Stefan Mathieu, der ebenfalls zum Team des Vorstandes gehört. Beide sind sich einig darüber, dass der Verein auch deshalb noch existiert, weil neben dem Fußball vielerlei andere Unternehmungen stattfinden, in die auch ältere Mitglieder eingebunden sind, die nicht mehr aktiv spielen. "Unter uns herrscht ein richtig gute Kameradschaft. Wir veranstalten auch Sommerfeste für die ganze Familie, und an den traditionellen Fahrten nach Tirol, die über mehrere Tage gehen, nehmen immer viele Mitglieder teil. Außerdem haben wir einen Stammtisch, der sich jede Woche trifft." Obwohl die Hobbymannschaften keine Meisterschaft austragen, herrscht trotzdem ein gesunder Ehrgeiz unter den Sportlern, wie Stefan Mathieu erzählt: "Es gibt auch Derbys und Rivalitäten unter den Teams. Natürlich will jeder den anderen schlagen, aber nach dem Spiel stehen wir zusammen und trinken gemeinsam ein Bier. Und so soll es ja auch sein."