Technik im Käfig

Elversberg · Fußball auf engstem Raum ist was für Techniker. Das sehen auch die Ex-Premier-League-Profis Gary Blissett und Allan Cockram so. Sie erfanden daher einen Fußball-Käfig, den sie nun in Elversberg präsentierten.

 Auf engstem Raum kicken: Im „Fußball-Käfig“ können Kinder ihre Technik verbessern. Das konnten sie am Sonntag in Elversberg mal testen. Fotos: Heiko Lehmann

Auf engstem Raum kicken: Im „Fußball-Käfig“ können Kinder ihre Technik verbessern. Das konnten sie am Sonntag in Elversberg mal testen. Fotos: Heiko Lehmann

 Gary Blissett (links) und Allan Cockram.

Gary Blissett (links) und Allan Cockram.

Gary Blissett ist zurück in Deutschland - besser gesagt: zurück in Elversberg. Der frühere Premier-League-Spieler aus England und Ex-Profi bei der SV Elversberg hat mit seinem Kumpel Allan Cockram und ihrem Fußball-Geschäft "Urban-Cage-Soccer" am vergangenen Sonntag Station in Elversberg gemacht.

Die beiden Engländer spielten fünf Jahre beim englischen Zweitligisten FC Brentford zusammen und haben, was die Nachwuchsförderung angeht, die gleiche Idee. "Die jungen Spieler müssen wieder lernen, wie man in Eins-gegen-Eins-Situationen besteht. Das macht Fußball am Ende aus. Gerade in England gibt es aber kaum noch richtig gute Techniker ", sagt Blissett, der mit Cockram gerade von einer langen USA-Tour zurückgekehrt ist. "Wir haben unser Urban-Cage-Soccer unter anderem in New York und Philadelphia vorgestellt und haben letztlich in der Zeit den besten Käfigspieler in ganz Pennsylvania ermittelt", sagt Blissett.

Und so funktioniert es: In einem zehn mal fünf Meter großen Käfig mit Bande und Netz drüber spielen die Kids zwei Minuten lang Eins gegen Eins oder Zwei gegen Zwei. Technik ist gefordert - und vor allem Ausdauer. "Es macht richtig viel Spaß, aber es ist auch viel anstrengender als normaler Fußball. Der Ball kann ja nie ins Aus gehen", sagte der zwölfjährige Leon Lorschiedter aus Elversberg nach seiner Partie. Der elfjährige Nico Sperling aus Bildstock überlegte sich derweil die Taktik fürs nächste Spiel. "Man muss schon clever vorgehen. Wenn du einfach nach vorne rennst und den Ball verlierst, klingelt es hinten sofort", sagt Nico.

Mehr als 100 Kids kamen mit ihren Eltern am Sonntag auf den Kunstrasenplatz nach Elversberg zum Käfig-Fußball. Wenn es nach Blissett geht, wird bald auch der beste Käfig-Fußballer im Saarland gesucht. "Wir wollen quasi wie eine Kirmes durchs Saarland ziehen und überall Turniere austragen, um zu sehen, wo es den besten Techniker gibt. Dazu brauchen wir aber Sponsoren", sagt der 51-jährige, der seine Technik-Idee in seinem Heimatland sogar noch erweitert. "In Brentford bauen wir eine eigene Technikschule für junge Fußballer. Und im kommenden Jahr könnte ich mir in Elversberg einen Technik-Wettbewerb zwischen deutschen und englischen Kindern vorstellen", blickt der ehemalige Torjäger in die Zukunft.

Am Sonntag waren die Kids in Elversberg jedenfalls begeistert, zumal Maximilian Meyer, der beste Freestyle-Fußballer Deutschlands auftrat und dem Nachwuchs noch ein paar besondere Tricks beibrachte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort