Vorfreude aufs kommende Jahr Spiesen-Elversberg freut sich auf 25 Sportler

Spiesen-Elversberg · Vom 12. bis 15. Juni ist die Gemeinde Spiesen-Elversberg eine von vier Host-Towns, also Gastgeber, für Teilnehmer der Special Olympic World Games, die im Anschluss in Berlin stattfinden

 Gemeinsam viel vor haben die nächsten Monate Lebenshilfe und Gemeinde Spiesen-Elversberg, hier am neuen Kreisel.

Gemeinsam viel vor haben die nächsten Monate Lebenshilfe und Gemeinde Spiesen-Elversberg, hier am neuen Kreisel.

Foto: Elke Jacobi

Im Mai wird man Genaueres erfahren. Genaueres, das heißt: Wie viele Sportler kommen, vor allem aber wo sie herkommen. Die Information, dass die Gemeinde Spiesen-Elversberg eine der insgesamt 216 Host-Towns der Special Olympic World Games 2023 sein wird, ist noch ganz frisch an diesem Tag. Bürgermeister Bernd Huf, Lebenshilfewerk-Geschäftsführer Thomas Latz und Sonja Alt von der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen sind dazu mit Bauamtsleiter Michael Arend, Künstlerin Margit Bauer, Domenika Krohm (Einrichtungsleitung Lebenshilfe) und Anna Woll vom Hauptamt der Gemeinde kurzfristig zusammengekommen. Der Termin wird doppelt genutzt, dazu wird es später einen Ortstermin geben. Doch erst einmal geht es um das, worüber sich alle hier so richtig freuen: Die Annahme als Host-Town. Huf gibt einen kurzen zeitlichen Abriss. Im Herbst vergangenen Jahres war es, da ist Thomas Latz an ihn herangetreten mit dem Vorschlag, sich doch als Gastgeber-Stadt, als Host-Town, zu bewerben. Mit dem Centrum für Kommunikation (CFK), dem Werkstattzentrum für Behindert (WZB) und einign Lebenshilfe-Wohngruppen sah sich die Gemeinde gut ausgestattet für diese weltweit größte sportliche Inklusions-Veranstaltung. „In einem Hauruck-Verfahren haben wir uns beworben“, erinnert Huf – und bereits Ende Januar kam die Bestätigung, dass es geklappt hat.

Programm zusammenstellen

Im Klartext heißt das: Vier Tage lang, vom 12. bis 15. Juni 2023, wird die Gemeinde Spiesen-Elversberg Gastgeber für maximal 25 Sportler von irgendwo auf der Welt sein. Für die geht es dann im Anschluss direkt weite nach Berlin zu den Special Olympics. Im Mai wird man erfahren, woher die Sportler kommen. Die Anzahl – 6 bis 400 ist die Größenordnung – bestimmt sich nach der Größe des gastgebenden Städtchens. „Wir sind froh, dass die Kooperation mit der Gemeinde so gut klappt. Ich denke, wir können gemeinsam ein ansprechendes Programm bieten“, sagt Latz. Da gilt es noch einiges zu organisieren: Ein Programm zum Kennenlernen der Umgebung wird zusammengestellt werden, es müssen Trainingsplätze organisiert werden, je nachdem, woher die Sportler kommen werden, braucht es Dolmetscher. Die Übernachtung hingegen ist geklärt. Das funktioniert im CFK, das bis dahin „ein innovatives und erweitertes Übernachtungssystem anbieten kann“, wo Latz verrät. „Das wird eine große inklusive Veranstaltung, zu der wir die Bevölkerung und die Vereine mit ins Boot nehmen.“ Ein Wunschland haben sie nicht, die Spiesen-Elversberger. Allerdings, so hofft der Bürgermeister, wäre es schon schön, wenn es nicht so weit weg wäre. „Wir wünschen uns, dass über die Veranstaltung hinaus Kontakte bestehen bleiben, ein dauerhafter Austausch stattfinden kann.“

Viele Lebenshilfe-Sportler

Darüber würden sich ganz besonders die vielen Sportler in den Reihen der Lebenshilfe freuen. Der Sport- und Freizeitclub bietet hier viele unterschiedliche Sportangebot. „Jede Menge Anknüpfungspunkte“, sagt Latz. Zudem arbeiteten im WZB durchaus olympiareife Künstler. Die Tischtennisgruppe beispielsweise feier seit Jahren internationale Erfolge, sei mehrfacher Saarlandmeister. Und Sonja Alt ergänzt: „An der Lebenshilfe-Förderschule gibt es erfolgreiche Gruppen im Bereich Fußball und Skilaufen.“ Und das ist längst nicht alles: Klettern, Wandern, Karate, Handball – die Anzahl der ausgeübten Sportarten ist groß. „Leider hat hier Corona auch die Möglichkeiten in den letzten Monaten eingeschränkt“, bedauert Alt. Nun müsse man einfach abwarten, welche Gruppe kommt, sagt Huf. Trainingsmöglichkeiten gebe es ausreichend, denkt er auch an den Olympia-Stützpunkt.

Auf Sponsorensuche

 Wenn die Gäste dann im Juni nächsten Jahres da sind, dann werden alle Gruppen der Lebenshilfe in die Freizeitgestaltung mit einbezogen. Erfahrung damit hat vor allem die Freizeitgruppe „Ab in die Freizeit“, die gemeinsame Unternehmungen vom Stammtisch im Brauhaus bis hin zum Besuch von Musical, Kino und Zoo auf ihrem Programm hat. Auf jeden Fall, so sagt Latz, werde man ein großes Fest organisieren. „Wir sind da noch für alles offen.“ Um noch zusätzlich Mittel zu bekommen, die man eventuell für Dolmetscher-Leistungen, für die Mobilität – die Menschen müssen ja abgeholt werden, je nachdem auch an verschiedene Orten gelangen können – will man, so sagt Sonja Alt Aktion Mensch fragen. Aber auch an den ein oder anderen Sponsor will man noch herantreten. „Was alles gebraucht wird, das hängt ja auch von der Nation ab, die zu uns als Gast kommt“, denkt sie. „Wir freuen uns jedenfalls über jeden Gast“, betont Bürgermeister Huf. Dass Gemeinde und Lebenshilfe da an einem Strang ziehen, ist Geschäftsführer Thomas Latz sich sicher. „Die Zusammenarbeit hier in Spiesen-Elversberg läuft schon immer super.“

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