Oldtimer-Busse in Spiesen Rundreise mit nostalgischen Mehrsitzern

Spiesen · Dreißig historische Busse aus ganz Europa wurden bei der internationelen Bus-Show in Spiesen präsentiert.

 Das Sahnehäubchen in Spiesen war der International von 1923. Dieser Bus wurde in Chicago für England gebaut und ist nach Angabe des Besitzers weltweit noch das einzig existierende Fahrzeug dieses Typs.

Das Sahnehäubchen in Spiesen war der International von 1923. Dieser Bus wurde in Chicago für England gebaut und ist nach Angabe des Besitzers weltweit noch das einzig existierende Fahrzeug dieses Typs.

Foto: Jörg Jacobi/Jörg Jacobi

Bus-Stopp auf dem Spieser Festplatz: Am vergangenen Wochenende konnte man dort Oldtimer-Busse, Baujahr 1923 bis 1993, bestaunen. Zum zweiten Mal fand diese internationale Bus-Show hier statt. Das Treffen der Oldtimer-Busse hatte das ortsansässige Bus- und Reiseunternehmen „Horst Becker Touristik“ organisiert. Geschäftsführerin Silke Becker sagte: „Im Jahr 2012 hatten wir das erste Treffen, das dritte werden wir im Jahr 2022 präsentieren, also im Abstand von fünf Jahren.”

Jeder der dreißig Busse, die auf dem Festplatz standen, hatte seinen besonderen nostalgischen Charme. Allein die Herkunftsländer zeugten von unterschiedlichster Optik der Gefährte. Mit viel Liebe und Pflege zur Erhaltung der schon historischen Fahrzeugen haben die Besitzer tausende Stunden investiert. Da glänzte bei den Bussen jede Zierleiste. Aus Belgien, der Schweiz, aus Österreich, Luxemburg, Frankreich, und natürlich aus Deutschland, von Friesland bis Bayern, waren die Busbesitzer angereist.

Bei Hans Weber aus Blieskastel kamen schnell alte Erinnerungen hoch. „Dieser Bus mit den Dachglasscheiben ist genau so einer, mit dem ich in den 60ern über den Gotthard nach Italien gereist bin“, erinnert er sich. „Das Glasdach war so toll, in der Nacht konnte man in Rückenlage den Sternenhimmel sehen. So etwas gibt es heute gar nicht mehr.” Am Sonntag machten die Oldtimer-Busse für vier Stunden Station auf dem Spieser Festplatz, und zahlreiche Interessierte nutzten diese einmalige Präsentation.

Bereits am Samstag konnten sich Besucher mit ihrem Lieblingsbus auf eine Saarland-Rundreise begeben. Historisch-nostalgisch ging es dann durch das Saarland. Zur Saarschleife mit Baumwipfelpfad und in die Landeshauptstadt zum Saarbrücker Stadtrundgang. Silke Becker war mit der Veranstaltung sehr zufrieden. „Das Wetter hat gepasst, der Zuspruch war groß und alles hat funktioniert wie am Schnürchen, auch wenn so mancher Bus schon über 70 Jahre unter der Motorhaube hat.” Martin Kaufmann konnte sich am Sonntag an den Bussen gar nicht satt sehen. Er rief seine Mutter an, bei der er zum Sonntagsbraten eingeladen war, und sagte: „Mama, ich komme etwas später, ich bekomme hier in Spiesen gerade keinen Bus.“

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