Reiten verbindet

Spiesen · Eine gelungene Veranstaltung war das. Die RG St. Martin Spiesen richtete gemeinsam mit der Reittherapie Spiesen ein Turnier für Menschen mit und ohne Behinderung aus. Das Turnier war ein erfolgreicher Beitrag zur Inklusion.

 Miriam Berger beim Ringestechen. Foto: Schneider

Miriam Berger beim Ringestechen. Foto: Schneider

Foto: Schneider

"Reiten verbindet". Das war zuletzt in der Georg-Orth-Halle das maßgebliche Motto. Denn das Turnier war für Reiter mit und ohne Handicap ausgeschrieben. Es wurde von der RG St. Martin Spiesen und der Therapeutischen Reitanlage der Lebenshilfe Spiesen veranstaltet. Neben den 19 Prüfungen bis Klasse S* bot das Event auch eine Gemeinschaftsprüfung für beide Teilnehmergruppen an: das Ringestechen.

Im Rahmen dieses besonderen Wettbewerbes traten Reiter mit und ohne Behinderung als Team sowie natürlich auch hoch zu Ross an. Das Motto "Reiten verbindet" ist mehr als nur ein Begriff, es steht für die auch im Pferdesport gelebte Integration gegenüber Menschen mit Handicaps. "Denn wir haben auf dieser Reitanlage nicht nur Leistungssportler, sondern auch mehr als 200 Jugendliche und Erwachsene mit hauptsächlich geistiger Behinderung. Sie werden vor Ort von unserem Sport- und Freizeitclub betreut. Sie können hier reiten, was ihnen sehr viel Spaß macht und ihre Entwicklung fördert", erklärte Wolfgang Saiger. Und der Chef der Reittherapie und damit Hauptinitiator dieser Prüfung fügte hinzu: "Wir danken der RG St. Martin Spiesen , dass sie den Wettbewerb angeboten hat. Es ist für uns und vor allem auch für unsere Schützlinge eine tolle Sache, auf diese Weise in die Veranstaltung eingebunden zu sein."

Tatkräftig unterstützt wurde Saiger vor allem von Beate Hoffmann, Dorothee Haffner und Anna Neurohr, die sich um die Reiter mit Behinderung kümmerten und sie auch durch den Parcours führten. Saiger erklärte: "Es geht bei diesem Ringestechen um Zeit und Punkte. An jedem Sprung des kleinen Parcours ist ein bunter Ring aufgehängt. Der Reiter mit Behinderung muss ihn auf dem Pferd sitzend möglichst schnell aufgabeln und zu einer Sammelstelle bringen." Dann werde wie beim Staffellauf abgeklatscht und der Reiter ohne Handicap geht mit seinem Pferd auf die Strecke. "Es wird erneut abgeklatscht und der Reiter mit Handicap pickt beim eigentlichen Ringestechen mit einer kleinen Lanze den in luftiger Höhe hängenden Ring herunter. Dann macht es ihm der Reiter ohne Behinderung nach. Und zwar je schneller, desto mehr Punkte gibt es", weiß Wolfgang Saiger. Vier Teams gingen in dieser Gemeinschaftsprüfung an den Start - und alle machten ihre Sache gut. Den Sieg holten sich am Ende souverän Mike Benjamin Schröder auf Arisu und Miriam Berger auf Heidi. "Die Prüfung kam bei Teilnehmern und Zuschauern sehr gut an. Und da uns dieses Projekt am Herzen liegt, wollen wir im nächsten Jahr mehr Wettbewerbe für Reiter mit Handicap beziehungsweise mehr Gemeinschaftsprüfungen anbieten", machte Laura Schröder von der RG St. Martin Spiesen deutlich.

lebenshilfe-saarland.de

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