Musikabend Mit Bertolt Brecht fing alles an

Spiesen-Elversberg · Margret Gampper und Bernd Möhl präsentierten ihr neues Programm. r

 Ihr neues Programm präsentierten Margret Gampper und Bernd Möhl in Spiesen-Elversberg.

Ihr neues Programm präsentierten Margret Gampper und Bernd Möhl in Spiesen-Elversberg.

Foto: Stefan Leidinger

Einen musikalischen Leckerbissen gab es am Sonntag im Spiesen-Elversberger Rathaus zu genießen. Die beiden saarländischen Künstler Margret Gampper und Bernd Möhl präsentierten ihr neues Programm „Die Alte singt noch unbeirrt über Laster, Lügen, Leidenschaften“.

Die Veranstaltung war ausverkauft, der Ratssaal vollbesetzt und das Publikum wartete gespannt auf den neuen Streifzug der beiden Künstler durch die Lied-Kultur der Kleinkunst vergangener Jahrzehnte.

Der Abend begann mit drei Liedern von Berthold Brecht. Margret Campper verstand es, die Lieder ausdrucksvoll vorzutragen und zu interpretieren. Hinzu kam, dass die beiden Künstler das Wechselspiel von Musik und Sprechgesang fein abgestimmt darboten – eine sehr gelungene Leistung, die insbesondere beim Lied von der Seeräuber Jenny sehr großen Anklang bei den Zuhörern fand und mit starkem Applaus belohnt wurde. Es folgten Lieder von Charles Aznavour, Günter Neumann, Georg Keisler, Hazy Osterwald, Bill Ramsey und Otto Reuter.

Die Bandbreite des Könnens von Gampper und Möhl zeigte sich bei den Liedern von Otto Reuter. Der Vortrag der beiden Musiker war ein Genuss. Gampper trug die in „berlinerischer“ Sprache gehaltenen Lieder so authentisch und gekonnt vor, dass man glauben konnte, sie sei in Berlin, anstatt im Saarland geboren und aufgewachsen. Jede Pointe wurde exakt getroffen. Dass sich Gampper dabei auch noch von der kleinen Bühne ins Parkett zum Publikum begab, steigerte die Wirkung ihres Liedvortrages.

Gelungen waren auch die Textüberleitungen zwischen den verschiedenen Gesangsteilen des Programms. Die Texte waren oft satirisch und „spitz“ und schafften es, die Erwartung der Zuschauer anzuheizen und so eine durchgehende Spannung aufzubauen.

Überhaupt gelang es Gampper und Möhl von Beginn an, eine Verbindung zu den Zuhörern zu knüpfen und diese so wunderbar in die Welt und in die Dinge einzubinden, die in den dargebotenen Liedern beschrieben wurden. Das Publikum dankte es letztendlich mit starkem Applaus. Wer einen kurzweiligen und niveauvollen Musikabend erleben möchte, dem sei ein Besuch dieses Konzerts empfohlen. Weitere Termine sind am 31. März in der Limbacher Mühle, am 4./5. April im Theater im Viertel/Saarbrücken und am 15. April in der Stengelkirche Wellesweiler.

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