Gemeinderat Elversberg Elf gehen, einer nach 45 Jahren

Spiesen-Elversberg · Letzte Sitzung des Gemeinderates Spiesen-Elversberg vor der Sommerpause und in dieser Legislaturperiode.

 Hans Albert Lauer (links) hier mit Hans Ley beim Kartenspiel im Jahr 2004, war seit 1974 ohne Unterbrechung Mitglied im Gemeinderat von Spiesen-Elversberg.

Hans Albert Lauer (links) hier mit Hans Ley beim Kartenspiel im Jahr 2004, war seit 1974 ohne Unterbrechung Mitglied im Gemeinderat von Spiesen-Elversberg.

Foto: Becker & Bredel

Es war eine emotionale Sitzung – zum Abschluss dieser Legislaturperiode im Rathaus Spiesen-Elversberg. Diesmal nicht aufgrund konträrer Meinungen der einzelnen Fraktionen zu einem Sachthema, sondern weil es ans Verabschieden ging. Elf Ratsmitglieder werden nach der Sommerpause nicht mehr dabei sein. Ihnen dankte Bürgermeister Reiner Pirrung, allen voran Hans Albert Lauer. Der Sozialdemokrat war seit 29. Mai 1974 sage und schreibe neun Legislaturperioden lang ununterbrochen im Gemeinderat tätig gewesen. Zusätzlich dazu vertrat er die Interessen der örtlichen SPD 25 Jahre im Landtag. In seiner gar nicht so langen Rede beantwortete Lauer vor allem die eine Frage: Warum tut man sich so etwas an? „Ich habe es als mein Hobby angesehen“, verriet der gelernte Vermessungstechniker. Und seinen Kollegen gab der 77-Jährige zum Abschluss mit auf den Weg: „Kümmert euch um diese Gemeinde, es lohnt sich.“

Die vorangegangene Sitzung war zügig und in allgemeinem Konsens verlaufen, was die Beschlüsse betraf. So stimmten die Anwesenden unisono zu, die Schützengesellschaft Spiesen-Elversberg in diesem Jahr finanziell bei diversen Baumaßnahmen zu unterstützen. Dringend notwendig ist nach Angaben des Vereins die Sanierung des Schützenhaus-Daches und des Zaunes der Zuwegung aus Gründen der Absturzsicherung. Gern angehen möchte man zudem den Umbau des Langwaffenstands und die Sanierung des Fußbodens im Schützenhaus. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 83 000 Euro. Diese will die Gemeinde mit maximal 30 Prozent bezuschussen. Im Haushalt stehen aktuell knapp 14 000 Euro zur Verfügung, wobei 3000 Euro für das Veranstaltungszelt des KV Alleh Hopp reserviert bleiben sollen, wie es in der von Sachbearbeiterin Sabrina Gress ausgearbeiteten Sitzungsvorlage heißt.

Mit 24 Ja- und einer Gegenstimme wurde Horst Matheis zum Schiedsmann für den Schiedsbezirk II (Spiesen) gewählt. Er tritt laut Pirrung in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Hermann Specht, der im März verstorben war. Ein für die Gemeinde nicht ganz unbedeutendes Projekt konnte zudem auf den Weg gebracht werden. Mit der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes nimmt das Medizinische Versorgungszentrum Cura-Mente in der Hüttenstraße nun ernstlich Gestalt an. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung zur Kurzzeitpflege, kombiniert mit einem Wund- und Therapiezentrum für die Region. Projektträger ist die Firma „AlDieLei Immobilien“ mit Sitz in St. Ingbert.

Bevor der geplante viergeschossige Neubau realisiert werden kann, müssen zunächst die leerstehenden Gewerbehallen in der Hüttenstraße abgebrochen werden. An dieser Stelle möchte „AlDieLei“ in Zukunft unter anderem 30 Patienten in fünf ambulant betreuten Wohngemeinschaften unterbringen. Mit den städteplanerischen Leistungen wurde das Illinger Planungsbüro Kernplan beauftragt. Die beanspruchte Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft der Elversberger Feuerwehr und des Bauhofs umfasst circa 2000 Quadratmeter und befindet sich derzeit noch in privatem Eigentum. Für die Fläche existiert der Bebauungsplan „Im Großenbruch, 2. Abschnitt“ von 1968, demzufolge das Grundstück Teil des Gewerbegebiets ist. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde definiert das Gebiet als gewerbliche Baufläche und muss bezüglich des Entwicklungsgebotes angepasst werden. Dank des Ratsbeschlusses kann das Planverfahren nun eingeleitet werden.

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