KV Alleh Hopp Spiesen „Eigentlich sind Alleh-Hopp-Rufe nicht gestattet“ Bei der Sommerfastnacht des KV Alleh Hopp in Spiesen wurde trotzdem ausgelassen gefeiert

Spiesen · Zwei Jahre lang mussten die Spieser Narren auf die Fastnacht verzichten. Keine Umzüge, keine Sitzungen, kein närrisches Treiben und das war jetzt lange genug. Warum nicht also mal Fastnacht im Juli?

 Auf dem Vorplatz der Langdellhalle herrschte am Samstagabend ausgelassene Stimmung. Foto: Heinz Bier

Auf dem Vorplatz der Langdellhalle herrschte am Samstagabend ausgelassene Stimmung. Foto: Heinz Bier

Foto: Heinz Bier

, fragten sich die Verantwortlichen des Karnevalsvereins Alleh Hopp Spiesen und luden deshalb am Samstag und Sonntag zum großen närrischen Sommerfestival rund um die Langdellhalle ein. Eine ausgefallene Idee, aber keine schlechte.

Los ging es am Samstagabend mit der ersten Open-Air-Sommersitzung mit einem bunten Programm aus Tanz, Musik und Bühnenvorträgen, am Sonntagmorgen startete dann ein großes Kinderfest mit Spiel, Spaß und einem bunten Bühnenprogramm und dabei waren auch die Gemeinde und der Landkreis mit im Boot.

„Wir wollen das Jahr nicht ohne Fastnacht verklingen lassen“, nannte Elferrats- und Sitzungspräsident Gerhard Stein gleich zu Beginn den Hauptgrund für die Veranstaltung. „Viele Tänze unn anneres Trara“, kündigte das Spieser Kinderprinzenpaar Leo I. und Marie ll. für den Abend an, und auch die Vereinstollitäten Prinz Sven I. und Prinzessin Isabelle II. hatten eine klare Vorstellung: „Ääns is klar, der Owend, der werd wunderbar“, versicherten die Eheleute, die schon seit der letzten närrischen Kampagne im Amt sind.

Auf den Bänken auf dem Vorplatz der Langdellhalle herrschte von Beginn an richtig gute Stimmung und man hatte durchaus den Eindruck, dass in Sachen Fastnacht Nachholbedarf besteht. Die Jüngsten durfte das Bühnenprogramm eröffnen. Zunächst wirbelte Tanzmariechen Fabienne Lippold über die Bühne, als hätte es nie eine närrische Pause gegeben und auch für die Kindertanzgarde gab es danach viel Beifall.

Die Spieser Narren hatten sich für ihre Sommerfastnacht mit einigen bekannten Protagonisten aus der Region verstärkt. Den Anfang machte „Der Fidelius“ aus Altenkessel, der auch in keiner Sessionssitzung der Spieser Narren fehlt. Mit seinen Gesangspersiflagen war er ein gelungener Auftakt. Aus dem Dahner Felsenland war Oliver Betzel nach Spiesen gekommen, der in der Fastnacht besser bekannt ist als „De Härtschd“ und bei ihm paarten sich Vortrag, Mimik und sein Pfälzer Dialekt zur lustigen Darbietung.

Aus Wadrill war Christian Lauer als „Murad, der Döner-Mann“ beim Spieser Sommerfestival dabei und natürlich fehlte auch „De Wuschd“ nicht. Wie es sich als Gastgeber gehört, ließ Klaus Reichard als Vorsitzender des KV Alleh Hopp allen anderen den Vortritt und beendete kurz vor Mitternacht den Reigen der Bühnenauftritte.

Zwischen allen Beiträgen für das Ohr sorgten die Garden, das Männerballett, die Desperate Housewives oder die Showtanzgruppe „Maniacs“ immer wieder auch für einige Hingucker.

Alle Tanzformationen durften aber nicht in ihrem gewohnten Outfit auftreten, denn auf Gardekostüme oder auch Narrenrufe wie das Spieser „Alleh Hopp“ mussten Mitwirkende und Besucher am Samstag verzichten. „Das ist zwischen Aschermittwoch und dem Sessionsbeginn am 11.11. nicht gestattet“, erklärte Vorsitzender Klaus Reichard dem Fastnachts-ahnungslosen Mitarbeiter der SZ.

 Zwei Protagonisten der Spieser Sommerfastnacht: Klaus Reichard (links) und Oliver Betzel vor ihren Austritten als De Wuschd und De Härtschd. Fotos: Heinz Bier

Zwei Protagonisten der Spieser Sommerfastnacht: Klaus Reichard (links) und Oliver Betzel vor ihren Austritten als De Wuschd und De Härtschd. Fotos: Heinz Bier

Foto: Heinz Bier

„Aber Alleh Hopp ist ja auch unser Vereinsname“, hatte Programmchef Herbert Müller schon gleich zu Beginn mit einem Augenzwinkern angedeutet, und deshalb werde es sich nicht vermeiden lassen, dass man das den Abend über mehrmals hören würde. Und er behielt Recht.

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