Volkstrauertag in Spiesen-Elversberg Auch ohne Trauerfeier gedenken

Elversberg · Kranzniederlegungen in Spiesen-Elversberg.

 Die Kranzniederlegungen an den Ehrenmälern in Elversberg und Spiesen fanden im Stillen statt. Anwesend waren, von links: Pfarrer Olaf Harig, Katholische Kirche, Bürgermeister Bernd Huf, Hermann Linnebach und Brigitte Koch vom Sozialverband VdK.

Die Kranzniederlegungen an den Ehrenmälern in Elversberg und Spiesen fanden im Stillen statt. Anwesend waren, von links: Pfarrer Olaf Harig, Katholische Kirche, Bürgermeister Bernd Huf, Hermann Linnebach und Brigitte Koch vom Sozialverband VdK.

Foto: Volker Ammann

Die aktuelle Corona-Situation und der damit verbundene Lockdown im November hat in vielen Städten und Gemeinden Einfluss auf die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag 2020. Viele Städte und Gemeinden haben ihre Gedenkfeiern komplett abgesagt, so auch die Gemeinde Spiesen-Elversberg.

„Ich bedauere sehr, dass wir die Tradition des Volkstrauertages nicht wie gewohnt fortführen können, aber angesichts der aktuellen Lage können wir das Risiko nicht eingehen. Doch auch ohne örtliche Trauerfeier werden wir den Opfern würdevoll gedenken und die Kränze zur Ehrung der Toten an den Ehrenmalen in Spiesen und Elversberg am 15. November niederlegen“, begründete Bürgermeister Bernd Huf schon im Vorfeld die Absage der Gedenkveranstaltung.

In seiner Ansprache, an der neben dem katholischen Pfarrer Olaf Harig auch Hermann Linnebach und Brigitte Koch vom Sozialverband VdK teilnahmen, hob Huf die Bedeutung des Volkstrauertages hervor: „Seine ursprüngliche Bedeutung war es, die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg als einschneidendes und tiefgreifendes Ereignis der Geschichte wachzuhalten und an die getöteten deutschen Soldaten samt der trauernden Angehörigen zu denken.“

Huf weiter: „In Ehrfurcht vor den Toten beider Weltkriege und den Opfern von Gewaltherrschaft sowie allen Kriegsopfern und im Dienst gestorbenen Soldaten weltweit, lege ich als Zeichen des Gedenkens diesen Kranz nieder.“

Im Anschluss bat Huf die Anwesenden: „Lassen Sie uns nun abschließend gemeinsam innehalten und durch eine Schweigeminute diejenigen ehren und würdigen, die ihr Leben im Krieg verloren haben.“

Auf die Frage, wie er persönlich den diesjährigen Volkstrauertag in Anbetracht der Corona-Krise erlebe, meint Huf: „Die Einschränkungen durch die Pandemie lässt uns Nachkriegsgeneration erahnen, wie sich die Menschen zu Kriegszeiten gefühlt haben müssen. Der Lockdown, der das Zusammenkommen der Gesellschaft in gewohnter Form verhindert, lässt Vorstellungen an die Zeit zu, in der dies kriegsbedingt nicht möglich war. Insofern erfährt der Volkstrauertag 2020 eine neue Bedeutung. Das tut weh.“

Der Volkstrauertag wurde auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) 1919 eingeführt und dann erstmals im Jahr 1922 als Gedenktag zu Ehren der Opfer des Ersten Weltkrieges begangen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort