Kita am Bethelplatz in Spiesen erneut geschlossen

Spiesen-Elversberg · Zuerst hielt das Schimmelproblem im Rohbau die Gemeindeverwaltung in Atem, nun, drei Jahre später, sind Wasserschäden an Wänden und Fußböden aufgetreten. Die Gemeinde sucht nach der Ursache.

 Die Kita am Bethelplatz in Spiesen. Foto: Pirrung/gemeinde

Die Kita am Bethelplatz in Spiesen. Foto: Pirrung/gemeinde

Foto: Pirrung/gemeinde

. "Wir haben mit der neuen Kita auf dem Bethelplatz kein Glück", sagt Spiesen-Elversbergs Bürgermeister Reiner Pirrung , "zuerst hatten wir in der Rohbauphase mit Schimmel zu kämpfen, nun ist an zwei Stellen Wasser ausgetreten und hat größere Schäden an verschiedenen Wänden und Teilbereichen des Fußbodens angerichtet". Bis alles wieder trocken ist und Böden und Wände ordnungsgemäß hergestellt sind, hat der Verwaltungschef angeordnet, die Kindergartenkinder zu evakuieren. Es sei klar, so der Verwaltungschef, dass das Wohl der Kinder oberste Priorität habe und dass im laufenden Betrieb nicht saniert werden könne.

Bemerkt wurde der Wasserschaden im Foyerbereich schon kurz vor Weihnachten. Damals ist die Leckage geortet und repariert worden. Und es begannen die Sucharbeiten durch eine beauftragte Firma, wie weit sich das ausgelaufene Wasser verbreitet hat. Dabei ist an einer zweiten Stelle Wasseraustritt festgestellt worden. Noch mit den Erfahrungen im Hinterkopf, dass nach den Estricharbeiten am Jahresende 2012 an verschiedenen Stellen Schimmel aufgetreten war (wir berichteten), hat das Bau- und Umweltamt erneut einen Experten zur Begutachtung und Begleitung des Wasserschadens auf mögliche Schimmelbildung hinzugezogen. Vorerst kam von dort Entwarnung, wenngleich die Raumluft der Kindertagesstätte weiterhin überwacht wird.

Die drei Kindergartengruppen werden kurzzeitig in die ehemaligen Räume der Kita im Untergeschoss der Mittelbergschule ausgelagert. Die Krippenkinder sind nach derzeitigem Stand davon nicht betroffen. Nun laufen an verschiedenen Stellen Trocknungsgeräte. Geklärt werden muss noch, inwieweit Wasser im Boden in die Flure vorgedrungen ist. Auf den ersten Blick zeigte sich, dass die dort vorhandene Dämmschüttung um die Versorgungsleitungen herum feucht ist, so heißt es in der Pressemitteilung weiter. Für die Gemeinde geht damit erneut die Suche nach einem Verursacher los. War es ein Materialfehler? War es keine den Regeln der Technik entsprechende Bauausführung ? Der Gebäudeversicherer ist ebenfalls eingeschaltet. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der erste Schadensprozess auf Erstattung der Schimmelbeseitigungskosten immer noch nicht abgeschlossen ist. Erst Ende des vergangenen Jahres konnte das Beweissicherungsverfahren abgeschlossen werden.

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HintergrundIm Jahr 2010 hat sich der Gemeinderat entschieden, anstatt umfangreich am alten Standort zu sanieren und zu erweitern, neu zu bauen. Dies vor dem Hintergrund, dass 30 neue Krippenplätze für die Unterdreijährigen entstehen sollten. Der aufgetretene Schimmel an Teilen der Holzbalken und -decken war die Ursache dafür, dass die Eröffnung der neuen sechsgruppigen Kindertagesstätte erst im April 2014 gelang. Ein Dreivierteljahr später als geplant. In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche, die diese Kita betreibt, war es für die Interimszeit gelungen, eine Unterkunftslösung im nahegelegenen evangelischen Gemeindezentrum zu schaffen. Inzwischen sind alle Plätze belegt, 108 Kinder werden betreut. bea

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