Jugend-Aktion in Spiesen-Elversberg In 72 Stunden wollen junge Leute ein großes Fest auf die Beine stellen

Spiesen-Elversberg · Beispiel Jugendgruppe Spiesen-Elversberg: Sie organisiert bei der 72-Stunden-Aktion ein interkulturelles Fest auf dem Rathausvorplatz in Spiesen.

 Ein Teil des 72-Stunden-Aktionsteams der Jugendgruppe Spiesen-Elversberg ist auf dem Rathausvorplatz in Spiesen im Einsatz. Die Beleuchtung für das flott organisierte Fest ist schon mal gesichert.

Ein Teil des 72-Stunden-Aktionsteams der Jugendgruppe Spiesen-Elversberg ist auf dem Rathausvorplatz in Spiesen im Einsatz. Die Beleuchtung für das flott organisierte Fest ist schon mal gesichert.

Foto: Jennifer Klein

„72 Stunden ab jetzt“ hieß es für das Aktionsteam der katholischen Kirchengemeinde Spiesen-Elversberg am Donnerstag um Punkt 17.07 Uhr. Da hörten die rund 50 Mitmacher – die meisten Firmlinge aus Spiesen-Elversberg beziehungsweise aus dem Dekanat Neunkirchen – die Aufgabe, die sie in den kommenden 72 Stunden stemmen sollen. „Ein interkulturelles Fest auf dem Rathausvorplatz in Spiesen soll es werden“, erklärt Carl Recktenwald, Organisationsleiter der diesjährigen 72-Stunden-Aktion. An diesem Samstag ab 16 Uhr soll ein Musik- und Bühnenprogramm starten (bis 22 Uhr), am Sonntag geht es um 10.30 Uhr los (bis 17.07 Uhr), ebenfalls mit Programm. Passend zur Europawahl gibt es dann eine kulinarische Weltreise mit Leckereien aus verschiedenen Ländern.

In den vergangenen Jahren wurde bei der 72-Stunden-Aktion unter anderem das Umfeld des Ehrenmals im Spieser Mühlental instand gesetzt, oder an der Elversberger Kirche ein Kreuzweg angelegt. Diesmal also keine Baustelle, sondern Veranstaltungsorganisation als Herausforderung.

Ziel der Aktion ist es, „die Welt ein Stückchen besser zu machen“ und „dem Glauben Hand und Fuß zu geben“, so heißt es auf der Homepage des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend). Viel Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was das heißt, „Weltverbesserer“ zu sein, haben Carl Recktenwald und Luca Hartmuth an diesem Freitagmorgen allerdings nicht. Denn im Moment ist organisieren, telefonieren, koordinieren und anpacken gefragt. Da die benachbarte Mittelbergschule auch Wahllokal ist, wird sonntags schon mal mit einigem an „Laufkundschaft“ zu rechnen sein. Und natürlich muss die Kunde von dem Fest möglichst schnell und breit unters Volk gestreut werden. Das Presse- und Social-Media-Team hat schon Nachtschicht gemacht, wie Gianluca, Florian, Janina und Ana berichten. Am Freitagmorgen waren die Plakate und Handzettel („Flyer“) fertig, Facebook-Posts draußen. Per Radio-Aufruf werden Akteure fürs Bühnenprogramm gesucht – Bands, Sänger, Tänzer, ob Kabarett oder Zauberei – wer mitmachen will, ist willkommen.

Die Bühne hat die Gemeindeverwaltung schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt, die Tontechnik kommt von der Evangelischen Jugend (AEJ Saar) in Saarbrücken, sagt Luca Hartmuth, der federführend in Sachen Technik ist. Eigentlich ist die 72-Stunden-Aktion eine Aktion der „Katholischen“, „aber natürlich unterstützen wir das gerne“, sagt Hartmuth – „die Ökumene funktioniert“. Viele Geschäfte im Ort haben schon Getränke und Lebensmittel als Spende zugesagt. Ehrenamtliche aus der Kirchengemeinde Herz-Jesu-St. Ludwig bekochten die Jugendlichen am Freitagabend.

Das katholische Pfarrheim in der Spieser Ortsmitte ist für die Dauer der Aktion zur Kommandozentrale umfunktioniert worden. „Die Nachtwache auf dem Platz organisieren wir selbst“, sagt Recktenwald – viel Schlaf werden die Mitmacher wohl ohnehin nicht bekommen. Dafür ist das alles viel zu aufregend – und es gibt noch viel zu tun an diesem Freitag. Ansonsten wichtig: Smartphones und gute Nerven. „Wir sind selbst gespannt, was passiert“, erklärt Recktenwald, „wir wollen ein schönes Fest auf die Beine stellen, Menschen zusammenbringen, Raum schaffen für Begegnungen, Sich-Austauschen. Und wir freuen uns über die Unterstützung, die wir jetzt schon erfahren.“ Denn damit aus der Idee auch wirklich ein Gemeinschaftserlebnis im besten Wortsinne wird, müssen viele Menschen zusammenwirken und mit anpacken. Also doch ein bisschen die Welt besser machen ... Und wenn dann noch das Wetter mitspielt – aber bei dieser Veranstaltung sollte Petrus doch wirklich ein Einsehen haben. Schließlich ist das Motto der 72-Stunden-Aktion: „Uns schickt der Himmel“.

Wer die 72-Stunden-Aktion unterstützen will, beim Bühnenprogramm oder bei der kulinarischen Weltreise, kann sich gerne melden per E-Mail: spiel.72h@t-online.de, bei Carl Recktenwald, Tel. (0152) 55 39 06 38 oder Luca Hartmuth, Tel. (0176) 23 65 25 42.

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