Cleanup Spiesen-Elversberg Mitstreiter im Kampf gegen Müll gesucht

Spiesen-Elversberg · In Spiesen-Elversberg wurde jetzt das Konzept des Cleanup-Netzwerks vorgestellt. Ein Gruppe soll sich auch dort bilden und Aufklärung leisten.

 Nicole Glücklich und Arno Meyer im Gespräch mit Bürgermeister Bernd Huf (Mitte).

Nicole Glücklich und Arno Meyer im Gespräch mit Bürgermeister Bernd Huf (Mitte).

Foto: Stefan Leidinger

„Elversberg gegen den Müll – Sei Teil der Lösung“ lautete das Motto einer Informationsveranstaltung, zu der die Gemeinde Spiesen-Elversberg am Mittwoch in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen hatte. Arno Meyer (Illingen) und Nicole Glücklich (Ottweiler) stellten das Konzept eines lokalen Cleanup-Netzwerkes vor – mit dem Ziel, dass sich auch in Spiesen-Elversberg eins gründe. „Unter Cleanups versteht man Aufräumaktionen, bei denen sich Leute treffen und ihre Umgebung vom Müll befreien. Ziel eines Cleanups ist nicht nur das Müllbeseitigen. Es gilt auch das Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen und die Mühen des Müllbeseitigens zu verdeutlichen. Cleanups sind eine Form von Protest, bei dem du selbst Teil der Lösung bist“, erklärte Meyer.

Vor geraumer Zeit hat Meyer mit Erfolg in Illingen das erste dieser Networks im Saarland gegründet. Mittlerweile gibt es diese auch in Ottweiler, St. Ingbert und Saarbrücken. Auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Illingen, führte Bürgermeister Bernd Huf zu Beginn des Vortrages aus, sei er auf die Initiative aufmerksam geworden. Die Gemeinde Illingen habe dort Meyer wegen seines Engagements für eine saubere Umwelt ausgezeichnet. Da er sich solch eine Initiative auch gut für Spiesen-Elversberg vorstellen könne, habe er Arno Meyer und seine Mitstreiterin Nicole Glücklich zu einem Vortrag eingeladen. Er hoffe, dass die Cleanup-Initiative auch hier Anklang finde.

Zu Beginn des Vortrags präsentierte Meyer erstaunliche Fakten um den alltäglichen Müll auf Straßen und Plätzen. Stündlich würden in Deutschland 320 000 „Coffee-to-go-Becher“ verbraucht. 3,2 Milliarden Zigarettenkippen würden jährlich weggeworfen. Eine Kippe könne bis zu 40 Liter Grundwasser mit Schadstoffen wie Arsen, Cadmium und Nikotin belasten. Bis zu 15 Jahre könne es dauern, bis eine Kippe sich gänzlich aufgelöst hat. Des Weiteren gab es Informationen darüber, wie man eine Cleanup-Gruppe aufbaut und Cleanups organisiert: Was muss ich rechtlich beachten? Welcher Ausrüstung bedarf es? Wohin mit dem gesammelten Müll? – um nur einige Aspekte zu nennen.

Diesen Part hatte Nicole Glücklich vom Ottweiler Network übernommen. Misslich für die erhoffte Aufbruchsstimmung und baldige Gründung eines Cleanup-Networks in Spiesen-Elversberg war, dass der Vortrag stellenweise durch Fragen aus dem Publikum zu einer Diskussion abrutschte, die sich mit diversen Themenaspekten befasste: Wer ist schuld an den vielen „Coffee-to-go-Becher“ – der Produzent, der Verteiler oder der Konsument, der den Becher auf den Boden wirft? Warum gibt es auf Bierdosen Pfand und auf Proseccodosen nicht? Warum geht die Gemeinde nicht härter gegen Müllsünder vor? Warum tun die Politiker nichts, um den Müllmissstand zu beseitigen?

Bürgermeister Bernd Huf und Hans-Günter Eisenhut, Leiter des Bauhofes, konnten im Verlauf der Diskussionsphasen manches Nichtwissen und Halbwissen beim Publikum beseitigen. Man war sich letztendlich einig, dass seitens der Politik noch mehr in diesem Bereich getan werden müsse. Müllvermeidung aber, wie es Bürgermeister Huf darlegte; zunächst einmal mit der persönlichen Einsicht jedes Bürgers in die Notwendigkeit beginne müsse, weniger Müll zu verursachen und auch diesen nicht einfach in die Umwelt zu entsorgen.

Meyer führte dazu abschließend aus, man könne aber nicht warten, bis es für jedes Problem die passende Lösung gebe. Der Müll liege jetzt in der Landschaft und müsse beseitigt werden. Hier sei es das Gebot der Stunde, selbst aktiv zu werden, die Bauhöfe beim Beseitigen des Mülls zu unterstützen und sich für eine Schärfung des Umwelt- und Naturbewusstseins einzusetzen. Er sei überzeugt, dass sich auch in Spiesen-Elversberg Bürgerinnen und Bürger finden, die sich im Sinne des Networks engagieren wollen. Seine Mitstreiter und er seien auf jedem Fall bereit, einer solchen Initiative mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Informationen über das Cleanup-Network finden sich im Internet unter:

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