E-Mobilität kommt in Fahrt

Spiesen-Elversberg · Mit der Ladesäule in Spiesen hat die Kommunale Energie- und Wasserversorgung (KEW) gestern die zweite Anlage dieser Art in Betrieb genommen. Zwei weitere Anlagen sollen in den nächsten Monaten noch folgen.

 KEW-Chef Werner Spaniol, Wolfgang Kampa vom Ordnungsamt, Bürgermeister Rainer Pirrung, Walther-Beauftragter Nikola Milosavljevic und Michael Schwenk von der KEW (v. l.) haben gestern die neue Ladesäule in Spiesen in Betrieb genommen. Foto: Willi Hiegel

KEW-Chef Werner Spaniol, Wolfgang Kampa vom Ordnungsamt, Bürgermeister Rainer Pirrung, Walther-Beauftragter Nikola Milosavljevic und Michael Schwenk von der KEW (v. l.) haben gestern die neue Ladesäule in Spiesen in Betrieb genommen. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die Gemeinde Spiesen-Elversberg steckt laut Bürgermeister Rainer Pirrung mittendrin in der Entwicklung eines Klimaschutzkonzeptes. "Natürlich ist Elektromobilität ein wichtiger Punkt dabei", sagte der Verwaltungschef bei der Einweihung einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge in Spiesen. KEW-Vorstand Werner Spaniol, dessen Haus die Säule aufgestellt hat und betreibt, betonte, wie wichtig es sei, dass Kommunen und Energieversorger in Sachen E-Mobilität eine Vorreiterrolle einnehmen. Zumal - und da waren sich Spaniol und Pirrung absolut einig - Elek trofahrzeuge einen wichtigen Beitrag zum innerörtlichen Lärmschutz leisten könnten. "Wenn ich eine Hauptstraße mit mehr als 15 000 Fahrzeugen pro Tag habe, wüsste ich kaum, wie man sonst Lärmschutz betreiben könnte", so Pirrung. Außerdem äußerte er die Hoffnung, dass die in diesem Jahr vom Rat ausgesetzte Anschaffung eines eigenen Elektrofahrzeuges für den kommunalen Fuhrpark im nächsten Jahr realisiert werden könne.

Für die KEW ist die Säule in Spiesen die Zweite. "Für uns war klar, dass wir auch in Schiffweiler und Spiesen-Elversberg Säulen zur Verfügung stellen", so Spaniol. Man müsse investieren, damit der Bürger "Interesse an den Fahrzeugen gewinnt". Auch deshalb zählt zum Fuhrpark des Energieversorgers die Elektroversion des Kleinwagens Up aus dem Hause Volkswagen, mit dem der Vorstand zusammen mit Michael Schwenk vom Bereich Dienstleistung und Technik angereist war. Der Up kann an der Ladesäule innerhalb von vier Stunden auf etwa 90 Prozent aufgeladen werden. Die Gesamtreichweite liegt bei rund 150 Kilometern, sagte Schwenk.

Geladen werden können an der Säule maximal zwei Fahrzeuge gleichzeitig. Sie verfügt über einen standardisierten Typ-2-Stecker und eine Schutzkontakt-Steckdose, an der auch E-Bikes oder Elektro-Rollstühle aufgeladen werden können. Wer sein Fahrzeug laden möchte, kontaktiert die Hotline bei der Netzleitstelle und erhält einen sechsstelligen Code, der die Ladefunktion freischaltet - für KEW Kunden übrigens ein Jahr kostenlos.

Kritikern, die bei der Säule gerne ein aufwendigeres Design und eine EC- oder Kreditkarten-Bezahlfunktion gesehen hätten, hält Werner Spaniol den Preis einer solchen Anlage entgegen. Außerdem, so bestätigte Nikola Milosavljevic von der Herstellerfirma Walther, sei das System so ausgelegt, dass alternative Bezahlmethoden jederzeit nachgerüstet werden können.

Das beliebte Argument gegen E-Mobilität, der Strom sei nicht sauber, lässt Spaniolnicht gelten. "Hier geht es um ein Bilanzgeschäft", sagt er. Zahlreiche Anlagen der KEW speisten nicht in das eigene Netz ein, die erzeugte Menge Öko-Strom werde bilanziell aber der KEW gutschrieben und könne so auf die Elektrofahrzeuge abgebildet werden. So fahre ein Elektro-Mobil CO{-2}-neutral und es bleibe noch genug Ökostrom übrig. Das, so Spaniol, müssten die Leute verstehen, wenn man über E-Mobilität spreche.

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