Dieses Schnäppchen wiegt zwölf Tonnen

Spiesen · Wegen des Brandschutzbedarfsplanes musste das 35 Jahre alte Fahrzeug der Feuerwehr Spiesen-Elversberg ausgemustert werden. Dennoch ist das Auto gut in Schuss. Davon profitiert nun die Feuerwehr in der rumänischen Gemeinde Lipova.

 Mitvermittler Willi Gehring (2.v.l.), Bürgermeister Reiner Pirrung (3.v.l.) sowie Vertreter der Feuerwehr übergaben das Löschfahrzeug an den rumänischen Bürgermeister Iosif-Mircea Jichici (4.v.l.) Foto: anika meyer

Mitvermittler Willi Gehring (2.v.l.), Bürgermeister Reiner Pirrung (3.v.l.) sowie Vertreter der Feuerwehr übergaben das Löschfahrzeug an den rumänischen Bürgermeister Iosif-Mircea Jichici (4.v.l.) Foto: anika meyer

Foto: anika meyer

. Zwei Tage lang inklusive Übernachtung in Ungarn waren Iosif-Mircea Jichici, Bürgermeister der rumänischen Gemeinde Lipova, und Fenesan Lucian, Projektleiter des Deutsch-Rumänischen Freundschaftskreises Saar in Rumänien, unterwegs gewesen. Doch sie hatten es sich nicht nehmen lassen, persönlich nach Spiesen-Elversberg zu kommen, um dort das neue Löschfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr ihrer Heimatgemeinde abzuholen. Denn das ist dort eine große Sache, zurzeit Gesprächsthema Nummer eins. Dabei ist es genau genommen gar nicht neu, sondern bereits 35 Jahre alt. In Spiesen-Elversberg musste es deshalb ausgemustert werden, so will es der Brandschutzbedarfsplan. Nichtsdestotrotz ist das Auto noch gut in Schuss. Und in Lipova sei man froh damit, erklärte Jichici bei der Übergabe am Montag am CFK in Spiesen . Lucian erläuterte die Situation: "Unser Fahrzeug ist schon seit zwei Jahren kaputt. Wir haben die ganze Zeit nach Ersatzteilen gesucht, aber nicht die richtigen gefunden." Auch in Spiesen-Elversberg ist man froh über den Handel, denn man hat für das Fahrzeug mehr bekommen als es etwa von einem Sammler zu erwarten gewesen wäre. "Uns hat es gute Dienste geleistet", sagte Bürgermeister Reiner Pirrung und wünschte dies auch der Feuerwehr von Lipova. Die Spiesen-Elversberger Wehr hatte derweil ein wenig mit Wehmut zu kämpfen: "Wir haben ja 35 Jahre lang mit dem Fahrzeug gearbeitet", sagte Löschbezirksführer Jürgen Altmeyer, der mit den Kollegen Knut Karch, Wehrführer, und Horst Matheis, dessen Stellvertreter, vor Ort war. Noch bis Mai war es im Einsatz gewesen, parallel zum schon 2013 angeschafften Nachfolgemodell. "Wir sind deshalb sehr froh, dass es noch sinnvoll weitergenutzt wird", so Altmeyer. Dass der Handel zustande gekommen ist, daran war maßgeblich der Wehrführer a. D. Alfons Ley beteiligt. Er hatte in Lipova das Dilemma um das kaputte Fahrzeug mitbekommen und die Gemeinde kontaktiert.

Einen Tag wollen die rumänischen Gäste noch im Saarland bleiben und ihn mit den hiesigen Freunden verbringen. Denn sie sind ohnehin sehr aktiv im Austausch im Rahmen der Arbeit des Deutsch-Rumänischen Freundeskreises, der bei der Übergabe vom Vorsitzenden Willi Gehring vertreten wurde.

Danach geht es mit dem Zwölf-Tonnen-Schnäppchen mit zuschaltbarem Allrad-Antrieb zurück in die Heimat. Eine weite Reise auch für das Auto : Auf seinen Kilometerstand von gerade mal 21 000 dürften dann rund 1400 drauf kommen.

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