Spiesen-Elversberg. Die Karten im Gemeinderat Spiesen-Elversberg sind seit Sonntag neu gemischt: Stärkste Fraktion in dem 33 Sitze zählenden Gremium ist nun die SPD mit 12 Mandaten, gefolgt von der CDU (11 Sitze). Alle sechs Parteien, die zur Wahl angetreten waren, sind im Gemeinderat vertreten: die FWG mit 2, die FDP ebenfalls 2 und die Linke, die aus dem Stand 15,2 Prozent der Stimmen und damit 5 Sitze im Gemeinderat verbuchen konnte. Die Wahlbeteiligung war mit 52,1 Prozent besonders gering. Während seine Parteikollegen mit verständnislosem Kopfschütteln bis blankem Entsetzen reagierten, nahm Bürgermeister Reiner Pirrung (CDU) den Wahlausgang nach dem ersten Schreck relativ gelassen. "Ich bin überrascht, dass die Linke so stark abgeschnitten hat", so Pirrung, "und der Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde war eben klar ein Vorteil für die kleinen Parteien". Wie wird nun das Arbeiten im Gemeinderat aussehen? "Lustig", versetzt Pirrung spontan, "nein, im Ernst: Wir werden uns zusammenraufen müssen, man wird Mehrheiten finden müssen. Es ist auf jeden Fall eine interessante Sitzverteilung." Kein Wunder angesichts des Ergebnisses, dass Dieter Kreuter, Spitzenkandidat der Linken, mit stillem Lächeln am Sonntagabend die Hochrechnungen im Sitzungssaal des Rathauses in Spiesen verfolgte. Die Linke ist nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in den Ortsräten (mit je zwei Sitzen) vertreten. "Wir haben viel gearbeitet, sind auf die Bürger zugegangen, haben gefragt, was sie bewegt", erklärte er. Der 52-jährige Diplom-Betriebswirt aus Elversberg, der 2007 in die Partei Die Linke eingetreten ist, freut sich auf das Arbeiten im Gemeinderat. Helle Freude auch bei der SPD: "Wir haben nicht nur unser Ergebnis gehalten, sondern sogar noch dazugewonnen", so Steffen-Werner Meyer. Mit den neuen Mehrheitsverhältnissen werde es gewiss einfacher, Projekte, in der Gemeinde weiterzuführen. jen Konstituierende Sitzung des Gemeinderates am Freitag, 10. Juli, statt; Ortsräte Spiesen und Elversberg am Montag, 6. Juli.