Die Kulturarbeit reicht auch für zwei

Spiesen-Elversberg · Seit April ist Patrick Wehrle Kulturbeauftragter der Gemeinde Spiesen-Elversberg. Das Organisieren von Veranstaltungen wie Kirmes, Dorffest und Weihnachtsmarkt gehört zu seinen Aufgaben; einen weiteren Schwerpunkt legt er auf die Vereinsförderung.

 Patrick Wehrle hat die nächste Großveranstaltung schon im Blick: das Ellmerschberjer Berschfeschd am 29. und 30. August. Foto: Willi Hiegel

Patrick Wehrle hat die nächste Großveranstaltung schon im Blick: das Ellmerschberjer Berschfeschd am 29. und 30. August. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Zehn Jahre lang saß der Elversberger Patrick Wehrle für die SPD-Fraktion im Gemeinderat, fünf Jahre lang war er stellvertretender Ortsvorsteher in Elversberg. Mit den Kommunalwahlen im Mai diesen Jahres hat Wehrle einen Schlussstrich gezogen. "Ich wollte keine Politik mehr machen. Ich wollte Abstand gewinnen und eigentlich ganz aufhören", erzählt Wehrle beim Redaktionsbesuch. Eigentlich. Denn es kam anders.

Seit Anfang April ist Wehrle auf Wunsch seiner früheren Fraktion und des gesamten Gemeinderates neuer Kulturbeauftragter von Spiesen-Elversberg . Ein Amt, das es vor vielen Jahren einmal gab und dessen Aufgaben bis zur Abschaffung der Ortsräte von den beiden Ortsvorstehern übernommen worden waren. Gemeinsam mit Patrick Wehrle wurden diese Aufgaben jetzt in Richtlinien für das Amt formuliert.

Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Vereinsförderung. "Hier sehe ich mich als Vermittler", betont der 48-Jährige. Vermittler deshalb, weil er selbst nicht über Fördergelder für Vereine verfügt. Dafür kann er die Belange der Vereine aber an seine früheren Kollegen im Schul- Kultur- und Sportausschuss des Gemeinderates weitergeben, die dann über die Vergabe von Fördergeldern entscheiden.

Als Elferratspräsident des NKV hat Wehrle Einblick in das Vereinsleben in der Gemeinde. Das hilft. Gehört zu seinen Aufgaben doch auch die Organisation öffentlicher Feste, bei denen traditionell die Vereine einen Teil ihrer Einnahmen generieren können. Vorschreiben will Wehrle hier keinem was. Zwar habe er eigene Ideen, die er zur Diskussion stelle, die Vereine sollten aber selbst entscheiden, wie sie sich an den Festen beteiligen wollten.

Seine Aufgabe sieht Wehrle hauptsächlich darin, mit viel Fingerspitzengefühl die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Feste zu schaffen. Und das sind einige. Auf dem Jahreskalender stehen insgesamt zehn Veranstaltungen, darunter die Kirmes und Dorffeste, Advents- und Weihnachtsmarkt. Als nächstes steht das Ellmerschberjer Berschfeschd (29. und 30. August) an. Wehrle weiß, dass das jede Menge Arbeit bedeutet. "Es ist Wahnsinn, was die beiden Ortsvorsteher vorher geleistet haben", betont er. "Die haben hervorragende Arbeit gemacht." Die Arbeit mache viel Spaß, sei von einer Person alleine aber fast nicht zu schaffen. Deshalb hoffe er auch, dass bald ein, schon bei der Amtsübernahme versprochener, Stellvertreter zur Unterstützung gefunden wird. Mit dem wolle er dann gleichberechtigt wirken und sich die Arbeit teilen - wohl gemerkt keine Teilung der Zuständigkeiten in Spiesen und Elversberg.

Auch beim Erarbeiten möglicher Änderungen für die Zukunft setzt der Kulturbeauftragte auf Unterstützung. Angedacht seien beispielsweise Festausschuss und Vereinsstammtisch. Das Motto laute hier aber: Gutes und Bewährtes weiterlaufen lassen - gegebenenfalls könne man nach und nach verfeinern. Dass produktiv gearbeitet werden kann, sieht Wehrle "einer großen Stärke der Gemeinde" geschuldet: "Wir haben eine richtig gute Vereinsstruktur." Viele seien da, wenn man sie brauche.

Wehrle hat sich aber auch zum Ziel gesetzt, Vereine, die sich in der Vergangenheit engagiert hatten, zu reaktivieren und für eine Teilnahme an Festen zu begeistern. Gerne biete er sich auch als Helfer an, sollte die Kommunikation mit der Gemeinde mal verbesserungswürdig erscheinen.

Neben der dringend benötigten Unterstützung durch einen Stellvertreter, sind Helfer jederzeit willkommen und können sich gerne bei Patrick Wehrle melden. "Ich bin für jede helfende Hand dankbar."

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