Die chorreichen Sieben singen in Spiesen

Spiesen · Das Daarler Vocal Consort verfügt jetzt über sieben Mitglieder. Seine stimmliche Stärke zeigte das Team bei einem Konzert in Spiesen.

 Das Daarler Vocal Consort war in der katholischen Kirche St. Ludwig in Spiesen zu Gast. Foto: Anika Meyer

Das Daarler Vocal Consort war in der katholischen Kirche St. Ludwig in Spiesen zu Gast. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Das Daarler Vocal Consort steht für sechs hervorragende Stimmen - oder zumindest war das bislang so. Seit dem Konzert in der Katholischen Kirche St. Ludwig in Spiesen steht es für sieben hervorragende Stimmen. Neu im Team ist die Sopranistin Johanna Zühl. "Wir wollten ein bisschen Verstärkung und mit ihr klappt es richtig gut", erklärte Yvonne Zimmer. Für das A-Capella-Consort bedeutet der Zuwachs, dass es mit einem volleren Klang aufwarten kann und dass es auch dann noch einsatzfähig ist, wenn eine der Stimmen mal ausfällt. Vor allem aber hat man nun eine größere Auswahl an Literatur: "Es gibt viele Stücke, die wir gerne gesungen hätten, die aber eben siebenstimmig ausgelegt sind", so Zimmer.

In Spiesen gab es - um den Sängern die Umstellung zu erleichtern - zunächst noch Stücke des Repertoires zu hören, die das Consort bereits beherrscht. Und die waren vielseitig, wie immer bei den Montagskonzerten, zu denen auch dieses zählte. Einmal im Monat treten die Daarler nämlich (benannt nach dem Saarbrücker Stadtviertel St. Arnual, im Volksmund "Daarle") an verschiedenen Orten im Saarland auf.

Mit "Maria Matrem" aus dem 14. Jahrhundert wurde das Publikum gleich zu Beginn in die adäquate Stimmung für einen A-Cappella-Abend versetzt: Raus aus der Hektik des Alltags, rein in einen Raum der Ruhe und Abgeschiedenheit, der ganz von den sieben Stimmen ausgefüllt wurde. Fast zumindest, denn bei "Maria Matrem" durften ein paar Violinenklänge den Gesang begleiten und damit den meditativen Charakter noch verstärken. "Das Stück stammt aus einer Sammlung von Marien-Liedern für Pilger auf dem Weg nach Montserrat", erklärte Zimmer. Bei der Moderation wechselten sie und ihre Mitsänger - das sind außer den genannten Susanne Wagenmann, Marita Grasmück, Helmut Winkel, Georg Grün und Stefan Paul - sich ab.

Ähnlich spirituell erklangen etwa "Christus est stella" von Will Todd oder "Jesaia 9", für das sich das Consort etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte: Drei der Frauen setzten beim Gesang aus und brachten mit Wasser gefüllte Gläser zum Klingen. So dominierten die dunklen Männerstimmen zu den sphärischen Klängen der Gläser. Am längsten hielt man sich an diesem Abend im 20. Jahrhundert auf: Philip Lawson, Patricia van Ness und Tzvi Avni waren nur einige der vertretenen Komponisten. Letzterer wurde übrigens als Sohn polnischer Juden in Saarbrücken geboren, 1935 aber emigrierte die Familie nach Palästina.

Das Vocal Consort singt auch Volkslieder und softere Popmusik.

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