Konzert Caffè Cult begeistert volle Glückauf-Halle

Elversberg · „Ausverkauftes Haus“ – das bekam am Samstagabend in der Glückauf-Halle in Elversberg wahrlich eine neue Bedeutung. Dicht gedrängt standen die Tische in der Halle, immer wieder wurden noch Stühle organisiert – so viele Besucher wollten das abwechslungsreiche Kulturspektakel erleben.

 Nino Deda hatte die Flötistinnen Katja Fischer und Susanne Dorscheid zum Caffè Cult mitgebracht.

Nino Deda hatte die Flötistinnen Katja Fischer und Susanne Dorscheid zum Caffè Cult mitgebracht.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Unter dem Motto „Caffè Cult“ wurde das vor 15 Jahren vom kulturaffinen Bürgermeister Reiner Pirrung ins Leben gerufen. Und auch am Samstag ließ es sich der Verwaltungschef nicht nehmen, die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne anzusagen. Eins gleich vorweg: Auch in seinem Abschiedsjahr als Bürgermeister ist es ihm gelungen, eine bunte Mischung aus Musik, Literatur und Kunst zu präsentieren.

Doch bevor die Gäste sich entspannt zurücklehnen durften, galt es erst einmal auf dem Weg zu den nummerierten Plätzen, die zahlreichen Bilder zum Thema „Die vier Jahreszeiten in der Streuobstwiese“ zu bewundern. Musikalisch lag die Eröffnung bei dem Ensemble Wood & Keys. Die beiden Flötistinnen, Katja Fischer und Susanne Dorscheid, begeisterten gemeinsam mit dem Vollblut Musiker Nino Deda, der sowohl am Klavier als auch am Akkordeon überaus große Virtuosität bewies, mit einer sehr ansprechenden Stückauswahl. Selbst die Konzertbesucher, die in ihrer Kindheit eine Blockflötenkarriere in der Schule hinter sich gebracht haben, dürften überrascht wurden sein von der außergewöhnlichen Stückauswahl. Das Ensemble bestach mit großer Spielfreude, vor allem bei Walzer und Tango war es fast ein bisschen schade, dass niemand das Tanzbein schwang. Mit einem guten Tipp fürs Wochenende verabschiedeten sich die drei von der Bühne in Elversberg: „Puttin On the Ritz“. Eigentlich, so erklärte Moderator Pirrung, lädt er zu dieser Gala immer neue Gäste ein. Doch, wenn sie einen so tollen Eindruck wie Björn Gard und Jonathan Flory hinterlassen haben, dann dürfen sie gerne wiederkommen.

Und so war es an den jüngsten Akteuren des Abends, die Fraktion der klassischen Musik an Cello und Klavier zu vertreten. Mit Schostakowitsch und Fauré hatten die beiden den Geschmack des Publikums absolut getroffen, lang anhaltender Beifall war der Beweis, dass durchaus auch Klassik zu einem abwechslungsreichen Kulturabend gehört.

Konzentration war anschließend bei der Lesung von Stephan Friedrich gefragt. Er schildert in seinem Buch „Schlage der Trommel“ auf 650 Seiten eine Familiengeschichte über einen Zeitraum von 300 Jahren. Mitgebracht hatte er am Samstagabend ein Kapitel aus den französischen Revolutionskriegen, die im Jahr 1793 spielt. Nicht ganz so weit in die Vergangenheit zurück nahmen Margret Gampper und Bernd Möhl die Gäste. Mit Liedern aus den 1920er Jahren begeisterten sie und sorgten für gute Stimmung.

Die setzte sich auch nach der Pause fort. Schließlich gab es mit der KFD Elversberg, Hermann Muskalla und dem Stargast Ramon Chormann, der sein neues Bühnenprogramm präsentierte, noch allerhand zu erleben. Am Ende gab es lang anhaltenden Beifall für die auch in diesem Jahr gelungene Mischung aus Musik, Comedy, Klassik und Literatur.

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