Kandidaten Bürgermeisterwahl in Spiesen-Elversberg: Thomas Thiel (CDU) Stimmrecht hat erstmal seine Ehefrau

Spiesen-Elversberg · Thomas Thiel (48) tritt in Spiesen-Elversberg als Bürgermeister-Kandidat für die CDU an. Sein politisches Feuer ist wieder entfacht.

 Bürgermeister-Kandidat Thomas Thiel (CDU) ließ sich auf dem Gänselieselplatz fotografieren. Schöne Erinnerungen aus seiner Zeit als Ortsvorsteher in Spiesen. Zudem steht sein Elternhaus ganz in der Nähe.

Bürgermeister-Kandidat Thomas Thiel (CDU) ließ sich auf dem Gänselieselplatz fotografieren. Schöne Erinnerungen aus seiner Zeit als Ortsvorsteher in Spiesen. Zudem steht sein Elternhaus ganz in der Nähe.

Foto: Engel

Marion Thiel reagiert zunächst zurückhaltend. Gemeinsam ist die Entscheidung zu treffen, ob Ehemann Thomas bei der Bürgermeisterwahl in Spiesen-Elversberg antritt. Sie überlegt schon, was auf die Familie zukommen könnte. Doch dann gibt Marion ihrem Thomas ihr Ja-Wort auch für sein politisches Werben. „Sie weiß einfach, dass ich für meine Gemeinde brenne“, sagt Christdemokrat Thomas Thiel beim Gespräch mit unserer Zeitung über das familiäre Stimmrecht. Schon als Ortsvorsteher von Spiesen sei er mit ganzem Herzen dabeigewesen. 2014 wurden die Gemeindebezirke Spiesen und Elversberg abgeschafft. Thiel zog sich erstmal zurück. Doch das politische Feuer glimmte weiter. Inzwischen ist es wieder entfacht. Jetzt trete er an, um genauso leidenschaftlich wie früher als Ortsvorsteher als Bürgermeister Verantwortung für die Gesamtgemeinde zu übernehmen.

Eine Prognose wagt der 48-Jährige nicht, wie das Rennen um den Chefsessel im Rathaus am Wahlsonntag 26. Mai gegen SPD-Kandidatin Heike Morgenthal und den parteilosen Bewerber Bernd Huf ausgeht. Er glaubt an seine Chance und hat eine mögliche Stichwahl am 9. Juni für die Nachfolge von Bürgermeister Reiner Pirrung im Kopf und im Kalender.

Fürs Foto hat sich Thomas Thiel den Gänselieselplatz in Spiesen mit dem Gänselieselbrunnen ausgesucht: „Für mich gehört er mit zu den schönsten Plätzen in der Gemeinde. Und mein Elternhaus steht nur 100 Meter weg.“ Aber es verbindet ihn noch mehr mit der Lokalität: Hat er doch im Ortsrat das Neugestalten des Platzes und das Verlegen des Brunnens auf diesen neu gestalteten Platz begleitet: „Später ist noch das Gänseliesel als symbolische Figur dazugekommen.“

2010 unterlag Thiel als recht unbekannter CDU-Bewerber bei der Landratswahl der SPD-Kandidatin Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Damals ließ sich ein fairer Wahlkampf beobachten. So sei er auch den Wahlkampf ums Bürgermeisteramt in Spiesen-Elversberg angegangen, sagt Thiel: „Das ist mir wichtig.“

Zum Thema „Zustand der Straßen und Gehwege in der Gemeinde“ werde er in Gesprächen mit Bürgern immer wieder angesprochen, berichtet Thiel. Oft habe er auch Fragen und Sorgen zu den Themen Geschäfte, Einkaufen und Leerstände gehört.

Entwicklung der Ortszentren, Bildung und Betreuung, Mittelstand und Vereine – das sind Schwerpunkte seines Wahlprogramms (siehe „Drei Fragen an Thomas Thiel“; www.thomas.thiel.info). Aus einem Gespräch heraus entstand das Leitmotiv „Doppelherz“ für seinen Wahlkampf, wie Thiel erzählt: Sein Herz schlage für seine Heimatgemeinde, sowohl für Spiesen als auch für Elversberg, also doppelt. Das „Doppelherz“ (rot und gelb) schmückt auch grafisch seinen Wahlaufruf in eigener Sache.

Bleiben wir doch kurz beim Herz. Eine Nachfrage mag es wert sein, wenn Kandidat Thiel als Schwäche „emotional“ angibt (siehe „Drei Fragen“). Könnte doch auch als Stärke aufgelistet werden? „Vielleicht ist das mit emotional als Schwäche die männliche Sicht“, lacht der Mann mit den blauen Augen (sein Hemd hat den passenden Farbton). „Gemeint ist damit, dass ich mir Dinge sehr zu Herzen nehme.“

Am Herzen liegt dem privaten Thomas Thiel auch der Karnevalverein Alleh Hopp Spiesen. Die haben ja bekanntlich ein Hallenproblem nach Sperrung der Langdell. Da verbinden sich doch sicher Hoffnungen mit ihm als möglichem Verwaltungschef? Schnell und charmant wechselt Thiel die Perspektive: Bürgermeister und Rat müssten das Ganze im Blick haben. In seiner Bewerbungsrede vor der Kandidatenkür seiner Partei formulierte Thiel sein Rollenverständnis: „Ich sehe mich als Kommunikator, als Netzwerker, gerne auch als Innovator.“

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