Kandidaten Bürgermeisterwahl in Spiesen-Elversberg: Bernd Huf (unabhängig) Sein Solo-Lauf öffnet ihm auch Türen

Spiesen-Elversberg · Bernd Huf (50) tritt in Spiesen-Elversberg als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat an. Ein Mann der Zahlen mit dem Glauben an Bürgerbeteiligung.

 Bernd Huf wählte fürs Foto den Rathausvorplatz. Hier lernte er seine Frau beim Fastnachtsumzug kennen. Im Hintergrund die Kirche St. Ludwig, wo Huf und seine drei Söhne getauft wurden, und sein alter Kindergarten.

Bernd Huf wählte fürs Foto den Rathausvorplatz. Hier lernte er seine Frau beim Fastnachtsumzug kennen. Im Hintergrund die Kirche St. Ludwig, wo Huf und seine drei Söhne getauft wurden, und sein alter Kindergarten.

Foto: Engel

Bernd Huf schließt laufend Bekanntschaften. Am 8. Februar hat sich der 50-Jährige auf den Weg gemacht. 164 Straßen lagen zu diesem Zeitpunkt vor dem unabhängigen Bewerber für das Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde Spiesen-Elversberg. 109 Straßen ist Huf bereits abgelaufen, als er sich mit unserer Zeitung zum Vorwahl-Gespräch trifft. „Ich bin zwar aus Spiesen, aber viele kennen mich nicht und ich wollte mich bei den Menschen vorstellen“, sagt der sportlich-schlanke 1,93-Meter-Mann. Sein Solo-Lauf von Haustür zu Haustür habe ihm auch schon Türen geöffnet, gute Gespräche ergeben. Wertvolle Erfahrungen für ihn, unabhängig vom Wahlergebnis am 26. Mai gegen seine Mitbewerber Heike Morgenthal (SPD) und Thomas Thiel (CDU) für die Nachfolge von Bürgermeister Reiner Pirrung. Und die Erfahrungen stimmten ihn auch zuversichtlich, „dass ich eine gute Rolle bei der Wahl spielen kann“.

Nun muss Parteizugehörigkeit in diesen Zeiten nicht immer wirklich ein Vorteil sein. Einzelbewerber ohne Partei hinter sich – das erlebt Huf allerdings schon als eine besondere Herausforderung und mitnichten als „Chancengleichheit“. „Blauäugig“ sei er da am Anfang gewesen, erinnert sich der Familienvater. Jede Menge sei zu stemmen („mein Kernteam sind sechs Köpfe, inzwischen haben sich aber freiwillige Helfer angeboten“). Doch Huf weiß, warum er sich mit voller Kraft engagiert: „Ich will gestalten.“ Bernd Huf (früher mal mit CDU-Parteibuch) setzt in seinem Wahlprogramm auf eine attraktive, digitale und möglichst barrierefreie Gemeinde, auf eine familienfreundliche Gemeinde für alle Generationen, auf eine Gemeinde mit hoher Wohnqualität (siehe „Drei Fragen an Bernd Huf“; www.berndhuf-insrathaus.de). Im (Orts-)Kern geht es ums Wohlfühlen: „Die Zentren von Spiesen und Elversberg gilt es, attraktiver zu gestalten, damit sich Menschen wieder gerne dort aufhalten.“ Er wisse, dass das nicht alleine zu schaffen sei: „Ich bin ein Teamplayer.“ Und er glaubt an starke Bürgerbeteiligung. Als Kämmerer der Gemeinde Mandelbachtal („ich bin ein Mann der Zahlen“) sieht er sich mit kommunalen Strukturen und Abläufen vertraut.

Fürs Foto hat sich Bernd Huf den Rathausvorplatz ausgesucht. „Hier um diesen Platz herum haben sich wichtige Ereignisse in meinem Leben abgespielt. In der Kirche St. Ludwig sind meine Kinder und ich getauft worden. Sie und ich haben den alten katholischen Kindergarten besucht. Als Jugendliche in Spiesen gingen wir früher am Wochenende in die Gaststätte Petit Fleur, heute Bio-Drogerie. Und auf dem Platz habe ich 1996 beim Fastnachtsumzug meine Frau kennengelernt.“ Um den Platz befinde sich zudem einiges, was symbolisch dafür stehen könne, wofür er sich einsetze. Beispiel Schwesternwohnhaus (alter katholischer Kindergarten): „Es steht für den Ausbau einer guten bedarfsgerechten Kinderbetreuung. Auch wenn es sich hier um ein Gebäude der Kirchengemeinde handelt, steht es auch für den Sanierungsstau an unseren kommunalen Gebäuden, den ich beseitigen möchte. Es steht für den Erhalt alter ortsprägender Gebäude, sofern es wirtschaftlich vertretbar ist. Es kann auch als Symbol für den Leerstand in unseren Ortszentren herhalten, den es zu beseitigen gilt.“

Im Kreis Neunkirchen wählen sechs der sieben Kommunen am 26. Mai einen neuen Verwaltungschef/eine neue Verwaltungschefin. Aber mit Bernd Huf gibt es lediglich einen parteilosen Bewerber. Landesweit sind die – mehr oder weniger – Unabhängigen aber auf dem Vormarsch: In zehn Kommunen stehen derzeit Unabhängige an der Spitze. Gut zwei Dutzend Namen Unabhängiger finden sich auch auf den Wahlzetteln für alle Direktwahlen am 26. Mai.

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