Bürgermeister hat ein offenes Ohr für die Jugend

Spiesen-Elversberg · Die Gemeinde für Kinder und Jugendliche attraktiver gestalten – mit dieser Prämisse trafen sich am Mittwoch Jugendliche, Vertreter der Jugendarbeit und der Politik im Sitzungssaal des Spiesen-Elversberger Rathauses.

. "Das Forum soll als Möglichkeit dienen, die Jugend und die Politik zusammenzubringen", erklärte der Jugendpfleger der Gemeinde, Horst Findeisen, im Gespräch mit der SZ. Der Einladung von Bürgermeister Reiner Pirrung folgten rund 20 Personen, ein Viertel davon Jugendliche. Pirrung stellte zunächst die Projekte vor, die bei den vergangenen beiden Foren verabschiedet wurden. Die Grillhütte am Großenbruch-Park könne nicht realisiert werden, soll allerdings mit der baldigen Einweihung des Regenüberlaufbeckens am Ausgang von Spiesen einen neuen Standort finden.

Zudem habe sich die Gemeinde intensiver um die Verkehrsüberwachung bemüht, um die Straßen für Kinder sicherer zu machen. Außerdem nannte Pirrung das Open-Air-Kino, das im Sommer 2014 am Galgenbergturm erstmals stattfand. Dieses Jahr gibt es als Ersatz ein Freiluftkonzert. Ideen und Wünsche zur Verbesserung des Jugendlebens in Spiesen-Elversberg sollten die Besucher vorbringen.

Volker Burkhard, Schulleiter der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule, sprach dabei das große Thema Integration von Flüchtlingen an. Zwar werde sehr viel zusammen mit der Gemeinde getan, die Schule habe jedoch teilweise mit eskalierenden Konflikten unter den Jugendlichen zu tun. Diese werden laut Burkhard auch immer häufiger in der Freizeit ausgetragen, weswegen er auf die Gemeinde als Partner hoffe.

Jugendpfleger Findeisen sicherte Unterstützung zu und sprach dabei auch das Vereinsleben an, das Integration und Zusammenleben vorlebe. "Die Vereine haben es aber möglicherweise versäumt oder sind müde geworden, für die Jugend zu werben", so Findeisen. Heike Morgenthal (SPD ) schlug daher beispielsweise Schnuppertrainings für Jugendliche in den Sportvereinen der Gemeinde vor.

Bei der Integration helfen

Ähnlich sieht das auch Kawa Ali, der vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland kam und nun Flüchtlingen bei der Integration in die Gemeinde hilft. "Kinder können sich ganz leicht integrieren, Jugendliche haben es schwerer, auch wegen der Sprache und fehlenden Gemeinsamkeiten", sagte Ali dann auch der SZ. Weitere Themen waren ein freier Zugang zum gemeindeeigenen Sportplatz, fehlende Gerätschaften in der Glückauf-Halle sowie eine App, in der Jugendliche Anliegen melden können und in der auf aktuelle Veranstaltungen in Spiesen-Elversberg hingewiesen werden soll. Pirrung gefiel die Idee. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte er einen Start noch vor der Sommerpause, gemeinsam mit der neuen Internetseite der Gemeinde, zu.

Florian Klein, mitverantwortlich für das Jugendforum des Landkreises Neunkirchen, stellte abschließend die Arbeit des Jugendforums vor. "Jugendliche können hier eigene Projekte entwickeln und dank der finanziellen Unterstützung auch umsetzen", erklärte Klein. Er lud zum Treffen am Mittwoch, 22. Juni, ins Juz Neunkirchen ein.

Jessica Rauber vom Kids-Treff Spiesen hätte sich mehr Jugendliche bei der Veranstaltung gewünscht, war aber zufrieden, dass die Politik sehr interessiert an der Jugendarbeit sei. Nächstes Jahr soll es wieder ein Jugendforum geben.

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