Baustart am Truckenbrunnen

Spiesen-Elversberg · Erstmals tut sich sichtlich was im Bereich des Spieser Neubaugebietes „Am Truckenbrunnen“. Wir haben mit Bürgermeister und stellvertretendem Bauamtsleiter über Pläne und weiteres Vorgehen gesprochen.

 Bürgermeister Reiner Pirrung und Heinz-Peter Gräber vom Bauamt über den Plänen für das Neubaugebiet. Foto: spe

Bürgermeister Reiner Pirrung und Heinz-Peter Gräber vom Bauamt über den Plänen für das Neubaugebiet. Foto: spe

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Im Neubaugebiet "Am Truckenbrunnen" im Ortsteil Spiesen wird es konkret. Die Fläche mit rund 70 Bauplätzen ist gerodet und wartet auf die nächsten Arbeiten.

"Die Idee für ein Neubaugebiet an dieser Stelle", weiß Bürgermeister Reiner Pirrung , "geht zurück bis ins Jahr 2002." Einen ersten Bebauungsplan habe es dann 2006 gegeben. Dieser sei allerdings in enger Abstimmung mit den Anliegern und Grundstückseigentümern mehrfach angepasst worden. Die aktuell gültige Fassung des Planes nach einer erneuten Teiländerung stammt aus dem Jahr 2012.

In der sogenannten Umlegungsphase waren alle Grundstücksgrenzen aufgehoben und die einzelnen Parzellen neu zugeschnitten worden. Auch hier habe es eine intensive Abstimmung mit den betroffenen Anliegern gegeben. Nach der neuen Grenzziehung wurden die Grundstücke "rückübereignet", soll heißen, sie wurden den ursprünglichen Privatgrundbesitzern im betroffenen Bereich wieder zurücküberschrieben. 17 Grundstücke sind derzeit noch in Gemeindehand. Sie sollen, so ist es in der Verwaltung zumindest angedacht, über die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) vermarktet werden. "Bei den Privatgrundbesitzern gibt es schon einen regen Handel mit den Bauplätzen", weiß Heinz-Peter Gräber , stellvertretender Leiter des Bauamtes, zu berichten. Für die gemeindeeigenen Grundstücke gebe es bereits lange Wartelisten.

Jetzt muss das Gebiet mit Abwasseranlagen, Straßen und so weiter erschlossen werden. Die Kosten tragen zu 90 Prozent die Eigentümer. Drei Millionen Euro werden für die Erschließung voraussichtlich benötigt. "Das kann man nicht mal so eben in einem Haushalt abbilden", so Pirrung. Deshalb habe man sich mit der LEG, die übrigens auch das Gelände am Bostalsee erschlossen hat, einen verlässlichen Partner ins Boot geholt. Die LEG ist von der Gemeinde treuhänderisch mit der Erschließung beauftragt.

Derzeit laufen die letzten Abstimmungen mit Anliegern, was beispielsweise die spätere Straßenführung anbelangt. Danach kann das Gelände komplett von Hütten, Schuppen und anderen Dingen befreit und modelliert werden. "Einige Bereiche müssen abgetragen, andere aufgefüllt werden", so Gräber .

Entgegen erster Planungen sind den individuellen Bauvorhaben nur recht weite Grenzen gesetzt: maximal zwei Geschosse plus Dachausbau, 40 Prozent des Geländes bebaubar, Dachneigung 20 bis 45 Grad. Bis zu drei Wohneinheiten dürfen pro Gebäude entstehen.

Das ebenfalls geplante Industriegebiet im Süden der neuen Wohnlage wird in einem eigenen Projekt vorangetrieben. Eine Abgrenzung zur Wohnbebauung wird es in Form eines Grüngürtels geben.

Verzögert hat die Erschließung des Wohngebietes nach Auskunft der beiden Verwaltungsfachleute vor allem die intensive Abstimmung mit den Anliegern in den Planungsphasen. Diese sei durchaus gewollt, aber auch langwierig gewesen. "Wir mussten viele Kompromisse machen", bestätigt Gräber . "Wir können ohne das Einverständnis der Betroffenen aber natürlich nicht auf Privatgrund aktiv werden", ergänzt Pirrung. Bis Ende März, so hoffe er, werde man die Sache unter Dach und Fach haben. Dann könne man die Planungen abschließen. So wolle man in diesem Jahr noch in die Ausschreibung kommen.

Nach der Erschließung können dann die Häuslebauer loslegen. "Wir rechnen damit, dass wir Ende 2016 die ersten Baugenehmigungen erteilen können."

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