Galerie farbtupfer Ein Gespür für den richtigen Augenblick

Spiesen-Elversberg · Die Galerie „Farbtupfer“ zeigt noch bis 31. August die Ausstellung „Sichtweisen“ von „Monsieur & Madame bittner.photography“.

 In der Galerie „Farbtupfer“: Julia Günnewig, Daniel W. Bittner und Jessica Vater (von links) mit einem Foto, das ein Playmobil-Brautpaar vor dem Stengelpavillon in Ottweiler zeigt.

In der Galerie „Farbtupfer“: Julia Günnewig, Daniel W. Bittner und Jessica Vater (von links) mit einem Foto, das ein Playmobil-Brautpaar vor dem Stengelpavillon in Ottweiler zeigt.

Foto: Christine Schäfer

Sie möchten besondere Momente in ihren Fotos einfangen: Daniel W. Bittner und Jessica Vater, auch als „monsieur & madame bittner.photography“ bekannt, gewähren mit der Ausstellung „Sichtweisen“ in der Galerie „Farbtupfer“ einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. „Wir fotografieren gerne Hochzeiten und sind auch häufig im Neunkircher Zoo unterwegs“, erzählten die beiden anlässlich der Vernissage in der vom Lebenshilfewerk im Kreis Neunkirchen getragenen Einrichtung, die Menschen mit geistiger Behinderung nicht nur als Ausstellungsraum für ihre Werke, sondern auch als Atelier dient. Einige der Bilder habe er mit dem Handy aufgenommen, um die Grenzen dieses Geräts zu testen, so Daniel W. Bittner am Rande der Vernissage.

„Monsieur & Madame Bittner haben ein großes Gespür für den richtigen Augenblick, was in der heutigen Zeit ganz wichtig ist“, unterstrich Sören Meng, der Landrat des Landkreises Neunkirchen, in seiner Begrüßungsrede. Mit ihren Fotos gelingt es laut Meng den beiden, Augenblicke einzufangen und so der Vergänglichkeit entgegenzuwirken. Die Handyfotos mit Playmobil-Figuren in der Ottweiler Altstadt kämen dem Betrachter bekannt vor und zeigten gleichzeitig Gewohntes und Ungewohntes. Vielleicht weckten die Bilder beim Betrachter den Impuls, Ottweiler zu besuchen, sodass Bittners Arbeit als Werbung und Botschaft für die Heimat verstanden werden könnte. Ohne Daniel W. Bittner und seine Tierfotografien wäre der Neunkircher Zoo nach Ansicht des Landrats um ein großes Stück ärmer. Der Landrat würdigte in seiner Rede die Galerie „Farbtupfer“ als Anlaufstelle für Kunstschaffende und als einen Ort der Begegnung und der Inklusion. Meng zitierte in seiner Rede die US-amerikanische Fotografin Berenice Abbot: „Lebendige Fotografie lässt Neues entstehen, sie zerstört niemals. Sie verkündet die Würde des Menschen. Lebendige Fotografie ist bereits positiv in ihren Anfängen, sie singt ein Loblied auf das Leben.“

Die Galerie „Farbtupfer“ biete traditionell auch externen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren, unterstrich Julia Günnewig, die Leiterin der Einrichtung. Es sei das erste Mal, dass Fotografien ausgestellt würden. In diesem Zusammenhang wies Julia Günnewig bereits auf die nächste Fotoausstellung hin, die am 5. September anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Galerie „Farbtupfer“ eröffnet wird.

Die Ausstellung „Sichtweisen“ ist noch bis 31. August in der Galerie Farbtupfer in Spiesen-Elversberg zu sehen. Montags bis freitags hat die Galerie von 9.30 bis 12.30 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr und samstags nach Vereinbarung unter der Telefonnummer (0 68 21) 7 49 67 77 geöffnet.

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