Theaterfest Auf der Bühne einander näher kommen

Spiesen-Elversberg · Theater-Workshop für syrische und deutsche Schüler der Gemeinschaftsschule Spiesen-Elversberg.

 Deutsche und syrische Schüler der Gemeinschaftsschule Spiesen-Elversberg arbeiten in einem Theaterprojekt zusammen.

Deutsche und syrische Schüler der Gemeinschaftsschule Spiesen-Elversberg arbeiten in einem Theaterprojekt zusammen.

Foto: Schule/Gebauer

Seit Beginn dieses Schuljahres treffen sich jeden Montag von 16 bis 18 Uhr rund 35 Schüler der Gemeinschaftsschule Spiesen-Elversberg – ungefähr zur Hälfte syrische und deutsche – in der Aula der Schule zu einem Theaterworkshop. Die Idee dazu hatten die Lehrerinnen Marion Kaschek und Susanne Gebauer, als sie das Theaterstück „Schams“ sahen, in dem Fluchterfahrungen und Begegnungen zwischen den Kulturen beeindruckend dargestellt wurden. Als Mediatorinnen und Vertrauenslehrerinnen suchten sie nach Wegen, das Verhältnis der Schüler untereinander zu verbessern. So konnten die Regisseure von „Schams“, Mwoloud Daoud und Johannes Becher, auch für das Schulprojekt gewonnen werden. Im Workshop geht es um Begegnungen, Abbau von Berührungsängsten, Körperwahrnehmung und -ausdruck.

Dazu wird mit Elementen des Improvisations – und Tanztheaters gearbeitet. Schon nach kurzer Zeit wurde wachsendes Verständnis der Schüler füreinander beobachtet, rassistische Äußerungen gingen zurück und viele der syrischen Kinder integrierten sich besser, so heißt es in der Pressemitteilung der Schule weiter.  Um das Gruppengefühl zu stärken, gab es weitere Aktivitäten, wie gemeinsames Klettern, erlebnispädagogische Aktivitäten und vieles mehr. Unterstützt und begleitet wird der Workshop auch von der Schoolworkerin Christina Klein, die parallel zusammen mit der Landesmedienanstalt die Dokumentation des Projektes leitet, sowie dem syrischen Studenten Mustafa Alolabe, der bereits seit einiger Zeit die Schule ehrenamtlich bei der Lösung von Konflikten begleitet hat.

Finanziell unterstützt wird das Projekt von der „Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Neunkirchen“ im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben“, weitere Kooperationspartner sind das Adolf Bender Zentrum und  Anne Aussem vom Jugendbüro der Gemeinde Elversberg.

Das Treffen montags ist zu einem festen Bestandteil der Freizeit der Schüler geworden und so startet nun nach Weihnachten die zweite Phase des Projektes: Es entsteht ein Theaterstück, das Ende des Schuljahres in der Gemeinde, danach auch an anderen Schulstandorten aufgeführt werden soll. Zunächst aber wurde der Abschluss der ersten Phase mit einer öffentlichen Probe gefeiert, bei der Eltern, Freunde, Kollegen und Gäste die beeindruckenden Szenen, die entstanden, begeistert feierten.

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