Sparkasse Neunkirchen Am Jubiläum sollen viele im Kreis profitieren

Neunkirchen · Die Sparkasse Neunkirchen feiert ihren 150. Geburtstag mit einer Spendenaktion. Führungsmannschaft stellt Geschäftszahlen auf Wachstumskurs vor.

 Die Führungsmannschaft der Sparkasse Neunkirchen präsentiert erfolgreiche Geschäftszahlen: von links nach rechts Markus Groß, Stefan Scheer, Volker Fistler, Jörg Welter, Frank Rubeck, Patrick Rammo.

Die Führungsmannschaft der Sparkasse Neunkirchen präsentiert erfolgreiche Geschäftszahlen: von links nach rechts Markus Groß, Stefan Scheer, Volker Fistler, Jörg Welter, Frank Rubeck, Patrick Rammo.

Foto: Sparkasse Neunkirchen/Markus Becker

Digital hin, Internet her. Wenn es um einen Geburtstag mit stattlicher Zahl geht, sind die guten alten Fotos doch immer noch das Beste. So auch bei der Sparkasse Neunkirchen. Als die diese Woche die Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 präsentiert und dabei auf den 150. Geburtstag des Geldhauses hinweist, dürfen alte Aufnahmen nicht fehlen. Die Sparkasse um die Jahrhundertwende etwa, damals noch in Ottweiler beheimatet. Eine Aufnahme mit dem ersten „Sparkassen-Buch“, das Emilie Werner 1869 eröffnete. Und auch die Sparkassen-Vorstände kommen mit Blick auf Bildmaterial von 1979 nicht umhin, an die eigenen Anfänge zu denken. Markus Groß erinnert sich, dass er damals gerade seine Berufskarriere startete. Das ist zugegebenermaßen schon ein Weilchen her und die Arbeit im Geldinstitut ist mit der aus den 70er Jahren nicht mehr zu vergleichen. Die digitale Welt ist schon lange bei der Sparkasse angekommen. Und – darauf legt die Geschäftsleitung wert – werde dort auch angenommen und aktiv begleitet. Nicht die Bank, sondern der Kunde entscheide, auf welchem Weg er seine Finanzen regele. Deshalb biete man den Berater vor Ort genauso wie die Sparkassen-App. Von 60 000 Privatkunden spricht das Unternehmen. Pro Tag tummelten sich 8000 Besucher in der Internet-Filiale, über alle Online-Angebote hinweg seien rund 25 000 Kunden unterwegs. Tendenz steigend. Auf Tradition und Stabilität wollen die Sparkassen-Macher im Gegenzug nicht verzichten. Markus Groß spricht beim Pressetermin über die neue Finanzwelt, die sich rein im Netz abspielt. Daran könne auch sein Haus anknüpfen und habe sogar Vorteile durch einen großen Kundenstamm und einem Namen, dem die Menschen vertrauten. Weil neben dem Angebot für (meist) junge Leute, die ihr Girokonto vom heimischen Sofa aus in wenigen Minuten einrichten wollten, der Berater für alle komplizierteren Fälle in den Filialen vor Ort eben auch noch vorhanden sei. Und die Beratung habe man sogar noch ausgebaut. Das Digitale, sagt Co-Vorstand Jörg Welter, sei mithin kein Damoklesschwert, sondern eine Herausforderung.

Mit den nackten Zahlen, erläuterten die beiden Vorstände, sei die Sparkasse im Jubiläumsjahr sehr zufrieden. Die Bilanzsumme von 1,64 Milliarden Euro bedeute ein Plus zu 2017 von 4,6 Prozent. Die Sparkassen in Deutschland seien 2018 wieder gewachsen. Neunkirchen liege gut im Trend. Der Kreditbestand habe um drei Prozent zugelegt, sagt Welter: „Die gute Konjunktur wirkt sich positiv aus.“ Der Privatkunde ist dabei nach wie vor wichtigster Kreditnehmer mit 652 Millionen Euro (Vorjahr rund 636 Millionen). Die Unternehmen schlagen mit knapp über 466 Millionen Euro zu Buche (Vorjahr rund 458 Millionen). Die öffentliche Hand spielt eine eher untergeordnete Rolle mit rund 115 Millionen Euro. Auch bei der Geldanlage ist es nach wie vor so, dass die Kundschaft mit ihren Überschüssen kommt. Auch wenn es derzeit keine nennenswerten Zinsen gibt. Die Privatkunden haben Einlagen über 962 Millionen Euro bei der Sparkasse (Plus zum Vorjahr von 4,2 Prozent). Unternehmenseinlagen sind um acht Prozent auf etwas über 215 Millionen Euro angewachsen. Einlagen von Kommunen sind gering. So sehr das Unternehmen darauf auch stolz ist, die Sparbücher belasten die Bilanz. Bei der Europäischen Zentralbank, sagt Welter, legt die Sparkasse drauf. Das positive Ergebnis unterm dicken Bilanzstrich kommt durch Gewinne in anderen Segmenten und durch Rationalisierungen zustande. Die Personalkosten seien deutlich gesunken. Die Zahl der Köpfe ist von 363 auf 357 gesunken, die Teilzeitquote gewachsen. Den Ausbildungsjahrgang habe das Unternehmen komplett übernommen. Die Sparkasse, betont die Führungsmannschaft beim Pressetermin, ist qua Satzung gemeinwohlorientiert. Eine halbe Million Euro fließe in Sponsoring und Spenden. Drei Millionen Euro an Steuern blieben vor Ort.

Sponsoring ist denn auch ein Thema fürs Jubiläum. Auf einen großen Festakt zum 150. Geburtstag verzichte die Sparkasse ganz bewusst, sagt Groß. Anstelle dessen gibt es die Jubiläumsaktion. Sie sieht so aus: Das Finanzunternehmen hat einen Topf in Höhe von 150 000 Euro bereitgestellt für die Arbeit von Vereinen und anderen Institutionen des Ehrenamtes. An wen letztlich welche Summe aus diesem Topf fließt, entscheidet dabei nicht die Bank, sondern der Kunde. Die Sparkasse verteilt Code-Kärtchen mit unterschiedlich hohen Beträgen, die die Kunden dann im Internet unter der Adresse www.meine-helden-sparkasse.de für ein Projekt ihrer Wahl einlösen. Eine ganze Reihe von Vereinen haben sich bei ihr mit einem konkreten Projekt angemeldet. Die Kunden können beim Einlösen des Spendencodes auch noch selbst in die Tasche greifen und drauflegen. So könne die Summe, die den Ehrenamtlern im Kreis letztlich zugute kommt, noch deutlich wachsen, hoffen die Sparkassen-Vorstände. Damit es im Jubiläumsjahr jenseits der Freude über gute Geschäftszahlen auch viele zufriedene Menschen im Kreis Neunkirchen gibt.

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