Sind die Schulabgänger reif für die Ausbildung?

Spiesen-Elversberg. Die in den letzten Jahren immer lauter werdende Kritik von Seiten der Arbeitgeber über eine mangelnde Ausbildungsreife bei den heutigen Schulabgängern war Auslöser für für die Veranstaltung "Fit für die Ausbildung - oder mangelnde Ausbildungsreife, eine neue, alte Diskussion?" im CFK in Spiesen

Spiesen-Elversberg. Die in den letzten Jahren immer lauter werdende Kritik von Seiten der Arbeitgeber über eine mangelnde Ausbildungsreife bei den heutigen Schulabgängern war Auslöser für für die Veranstaltung "Fit für die Ausbildung - oder mangelnde Ausbildungsreife, eine neue, alte Diskussion?" im CFK in Spiesen. Ausbilder berichten über das in den letzten Jahren gesunkene Eingangsniveau der Ausbildungsplatzbewerber und kritisieren den Mangel an sprachlichen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen, sowie fehlendes Sozialverhalten. "Bei aller Kritik werden oftmals die Stärken der heutigen Generation, wie beispielsweise die Fähigkeit zu einer vernetzten Denkweise, übersehen", wie Roman Lutz, Referatsleiter Aus- und Weiterbildung bei der Arbeitskammer, zu Bedenken gibt. Ziel der Fachtagung war es, die im Raum stehenden Vorwürfe zu hinterfragen und Ansätze zu finden, die zu einer Verbesserung beitragen. Dass die Klagen über die Jugendlichen keineswegs neu sind, bemerkte Volker Guthörl, Abteilungsleiter der Arbeitskammer, gleich zu Beginn. Er verwies auf die sechziger Jahre, in denen die Wirtschaft in Deutschland darauf aufmerksam machte, dass ein Viertel der Lehrlinge nicht richtig rechnen und schreiben könne, und ihnen eine unzureichende Ausbildungsreife attestierte. Unter den Teilnehmern fanden sich neben Schulleitern und Lehrern auch Betriebs- und Personalräte, sowie Gewerkschaftssekretäre und Vertreter der Verbundausbildung Untere Saar, des Diakonischen Werkes und der Industrie- und Handelskammer. Als Experte gehörte Dr. Klaus Heimann, Betriebsleiter Bildungs- und Qualifizierungspolitik beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt, mit seinem Beitrag über die gegenwärtige Diskussion bezüglich beruflicher Erstausbildung zu den Gestaltern der Tagung. Hermann Rademacker, ehemals beim Deutschen Jugendinstitut in München tätig, referierte über die Rolle der Berufsorientierung als Bildungsauftrag der Schule. Über die Saarländische (Berufs-)Schulsituation informierten Volker Guthörl und Roman Lutz.

HintergrundEine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt. Zu diesen Kriterien zählen beispielsweise Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen. (Quelle: Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife der Bundesagentur für Arbeit, Mai 2006).Das Centrum für Freizeit und Kommunikation wird von der CFK gGmbH betrieben, die im Februar 2005 als hundertprozentige Tochterfirma des WZB (Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH) gegründet wurde. Aufgabe der CFK gGmbH ist es, dieses Centrum als Integrationsbetrieb zu betreiben, das heißt, die Rehabilitation und Integration behinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in verschiedenen Berufs- bzw. Gewerbezweigen der Gastronomie und Freizeitbranche steht im Mittelpunkt. pra

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