Sich daran erinnern, wie es früher war

Illingen. Wenn ältere Menschen sich unterhalten, sprechen sie oft von "sellemols", von früher eben. Treffender könnte der Name für das Demenzcafé nicht sein, das der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Illingen in Kooperation mit dem Pflegedienst Gaby Stullgys und dem Landkreis Neunkirchen neu eröffnet hat

Illingen. Wenn ältere Menschen sich unterhalten, sprechen sie oft von "sellemols", von früher eben. Treffender könnte der Name für das Demenzcafé nicht sein, das der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Illingen in Kooperation mit dem Pflegedienst Gaby Stullgys und dem Landkreis Neunkirchen neu eröffnet hat. Im ASB-Haus in der Poststraße 7 in Illingen treffen sich jetzt jeden Donnerstag von 14.30 bis 17.30 Uhr demenzerkrankte Menschen, um gemeinsam zu singen und Musik zu hören, um zu spielen, tanzen und zu basteln oder auch nur, um sich über "sellemols" zu unterhalten. Betreut werden sie von Pflegefachkraft Jenny Kleer und geschulten, ehrenamtlichen Helfern. In dieser Zeit werden die pflegenden Angehörigen entlastet, und bei Bedarf wird sogar ein Fahrdienst bereit gestellt. 25 Euro kostet diese Betreuung, die unter bestimmten Voraussetzungen mit der Pflegegeldkasse abgerechnet werden können.Wenn Angehörige Demenzkranke pflegen, sind sie meist 24 Stunden in Einsatzbereitschaft. Eine kurze Auszeit bedeutet für sie schon eine große Entlastung. Von allen Seiten Anerkennung gab es deshalb, als das Demenzcafé Sellemols offiziell eröffnet wurde. Demenz sei für viele bis heute ein Tabu-Thema, sagte die 1. Vorsitzende des ASB Illingen, Inge Fuhr, zu den Gästen. Die Krankheit sei ein hartes Schicksal für die Kranken und die Angehörigen. "Wir müssen die Menschen, die pflegen, unterstützen." Dieser Ansicht ist auch der Landkreis Neunkirchen. Nach den Worten von Volker Schwarz von der Leitstelle Älter werden sei es ganz wichtig, Strukturen zur Entlastung der Angehörigen aufzubauen. "Die Kombination aus Ehrenamt und professioneller Pfleger ist die Lösung der Zukunft für die Altenpflege."Als einen "wichtigen Beitrag zur Teilnahme aller Bürger am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde Illingen" bezeichnete Beigeordneter Günter Schmidt das Angebot des ASB. Und der ASB-Landesvorsitzende Guido Jost lobte: "Innovative Schritte sind wir vom Ortsverband Illingen gewohnt." Andere Ortsverbände hätten jetzt ähnliche Pläne. Jost ist sich sicher, dass sich der Erfolg einstellen wird. "Der Bedarf ist da, und die professionelle Begleitung auch." hek

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