Wer kümmert sich um den Standort Reden?

Reden · Wasserhaltung Reden, Standort-Management und Standort-Sicherheit – das sind drei Punkte, die im Ortsrat Landsweiler-Reden derzeit Sorgen bereiten. Die SZ sprach mit Ortsvorsteher Holger Maroldt und seinem Stellvertreter Detlef Reinhard.

Der ehemalige Grubenstandort Reden habe sich gut entwickelt, ziehe Menschen an aus nah und fern bei Veranstaltungen wie Sommeralm und Fark, aber auch zur naturnahen Erholung. Diese Entwicklung dürfe nicht gefährdet, gar umgekehrt werden. Holger Maroldt, Ortsvorsteher von Landsweiler-Reden, und sein Stellvertreter Detlef Reinhard sorgen sich und machen im Gespräch mit unserer Zeitung ihre Sorgen an drei Punkten fest.

Da ist zuerst einmal die Grubenwasserhaltung (Wassermanagement ) im Bergwerk Reden : Was passiert, wenn die RAG-Pläne zum Abschalten der Pumpen (wir berichteten) umgesetzt werden? Kann es in Folge des Grubenwasseranstiegs zu Schäden an Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen kommen? Droht Immobilien eine Wertminderung? Rechtliche Fragen riefen zudem dringend nach Klärung: Was passiert nach Ablauf der 30-jährigen Verjährungsfrist? Kommt es zu einer Umkehr der Beweispflicht von RAG zu den Betroffenen? "Als Ortsrat sehen wir uns in der Verantwortung, zu sensibilisieren, aufzuklären, das Thema nach oben zu bringen", so Maroldt und Reinhard. "Nach oben" heißt: auf die Tagesordnung des Gemeinderates und auch des saarländischen Städte- und Gemeindetages. Strukturelle Schwächen macht die Ortsratsspitze beim Standort-Management aus. "Wir vermissen derzeit eine Zuständigkeit und Verantwortlichkeit auf der politischen Ebene." Begrüßt wird ausdrücklich die Initiative, einen Standort-Manager berufen zu wollen: "Es braucht einen Kümmerer."

Der Standort-Manager sollte in Reden verortet sein. Er müsse die Akteure am Standort zusammenbringen. Es habe mal einen Standortbeirat gegeben, erinnern sich Maroldt und Reinhard: "Der hat genau einmal getagt." Die beiden Lokalpolitiker fordern auch ein Konzept für den Standort: "Das muss Qualitätskriterien enthalten, was am Standort geht und was nicht." Bei Wirtschaftsministerin Rehlinger habe der Ortsrat den Qualitätsanspruch für den Standort angemahnt: Am Entwicklungskonzept, getragen durch das Leitbild "Freizeit, Tourismus und außerschulisches Lernen", sei festzuhalten. Die Standort-Entwicklung sei auch noch keinesfalls abgeschlossen, stellen Maroldt und Reinhard weiter fest und erinnern dabei an den Bahnhof und die fehlende Brücke sowie an leerstehende Gebäude auf dem Gelände.

Dritter Sorgen-Punkt ist die Standort-Sicherheit. "Wir fordern zum Beispiel schon lange eine Schranke am Anfang der Alexander-von-Humboldt-Allee", sagt Maroldt. Da würden - auch nachts und am Wochenende - viele mit ihren Autos, Motorrädern oder Quads zum Wassergarten fahren: "Auch illegale Autorennen finden statt." Vandalismus sei zudem zu beobachten. Daneben fielen auch Hunde-Gassi-Geher in den Wassergarten ein und hinterließen die Häufchen ihrer Vierbeiner. "Man darf nicht vergessen: Reden ist auch ein Wohnort", sagt Reinhard. Die Anwohner fühlten sich gestört. Es gebe zwar Schilder, "aber was nützen Regeln, wenn ihre Einhaltung nicht kontrolliert, Verstöße nicht mit Sanktionen geahndet werden können?". Anrufe bei der Polizei würden immer mit dem Hinweis beantwortet, es handle sich um ein Privatgelände (Flächeneigentümer ist die Strukturholding Saar).

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