Stiftung Hospital beendet offene Jugendhilfe im Kreis
Schiffweiler · Die Gemeinde Schiffweiler und die Stadt Ottweiler müssen nach Alternativen suchen, wenn sie ihre Jugendzentren weiter betreiben wollen. Die Stiftung Hospital kündigt zum Ende des Jahres ihre langjährige Kooperation.
. Die Stiftung Hospital St. Wendel, eine Stiftung des privaten Rechts und in den Aufgabenfeldern der Kinder-, Jugend- und Altenhilfe tätig, zieht sich aus der offenen Jugendarbeit im Kreis Neunkirchen zurück. Harald Groß, der Leiter der Jugendhilfe bei der Stiftung Hospital, begründete gestern auf SZ-Anfrage diese Entscheidung: "Offene Jugendarbeit ist nicht unser Kerngeschäft. Das sollen die Träger machen, die im Kreis Neunkirchen ihren Sitz haben." Betroffen von der Kündigung, die fristgemäß zum 31. Dezember 2016 erfolgte, sind die Jugendzentren Schiffweiler und Ottweiler sowie die Jugendbeauftragte von Ottweiler.
Die Gemeinde Schiffweiler unterhält in Kooperation mit dem Landkreis Neunkirchen und der Stiftung Hospital seit Dezember 2009 das Jugendzentrum in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kegelbahnen in der Mühlbachhalle. Der Gemeinderat Schiffweiler wird sich in seiner heutigen Sitzung (17 Uhr im Rathaus) mit dem Thema befassen. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilte, werden im Interesse des Fortbestandes des Jugendzentrums verschiedene Freie Träger angeschrieben, um ab Januar 2017 den weiteren Betrieb sicherzustellen.
Die eigentliche Aufgabe der Stiftung Hospital, übrigens der ältesten sozialen Einrichtung in St. Wendel, sei es, Hilfen zur Erziehung nach Paragraf 27 zu leisten, erklärte Harald Groß. Im Kreis Neunkirchen sei man weiterhin bei der Familienberatungsstelle in Heiligenwald, der stationären Wohngruppe in Schiffweiler, dem Jugendwohnhaus in Wiebelskirchen und der Tagesgruppe in Elversberg engagiert. Vor etwa vier Wochen habe er ein Gespräch mit dem Ottweiler Bürgermeister Holger Schäfer geführt, dass sich die Stiftung auch aus Ottweiler zurückziehe. Allen Mitarbeiter würden andere Stellen in der Stiftung angeboten.