Ortsrat Stennweiler Tempo runter in der Lindenstraße – aber wie?

Stennweiler · Ortsrat Stennweiler diskutiert über Optionen, Raser auszubremsen. Pro und Contra stationäre Blitzer oder mobile Blitzer.

 In Stennweiler soll in der Lindenstraße weniger gerast werden. Helfen Blitzer?

In Stennweiler soll in der Lindenstraße weniger gerast werden. Helfen Blitzer?

Foto: dpa/Daniel Löb

In der Lindenstraße in Stennweiler wird zu schnell gefahren. Sehr zum Leidwesen der Anwohner, die deshalb geeignete Maßnahmen fordern, um die Raser auszubremsen. Bei der Wahl der Mittel gehen die Meinungen indes auseinander. Die Einen sprechen sich für einen stationären Blitzer aus und würden hierfür auch einen Teil ihres Grundstücks zur Verfügung stellen, Andere lehnen diese Möglichkeit komplett ab. Am Mittwoch befasste sich der Ortsrat mit der Problematik, „denn wir sollten die Nöte der Anlieger ernst nehmen“, äußerte sich Ortsvorsteherin Christina Baltes. Sie sei „im Wahlkampf oft in dem Bereich unterwegs gewesen“, erzählte die SPD-Politikerin, und sei von vielen Leuten auf die Situation angesprochen worden. Bürgermeister Markus Fuchs von der SPD stellte in der Sitzung aber klar, dass der Ortsrat bei der Entscheidung hierüber nicht zuständig ist und es sich ausschließlich um eine „Auftragsangelegenheit für die Verwaltung“ handelt. „Aber der Ortsrat sollte sich damit befassen und es ist gut, dass man darüber spricht“, sagte Fuchs weiter. Hans-Joachim Beyer, der Leiter des Ordnungsamtes im Schiffweiler Rathaus, sprach sich in der Sitzung eindeutig gegen die Installation einer stationären Anlage aus. „Aus unserer Sicht sollte man von einer solchen Anlage absehen“, erklärte Beyer, und nannte als Argument nicht nur die Kosten von rund 60 000 Euro für eine derartige Säule. Da es sich bei der Lindenstraße um eine Landesstraße handelt, müsste eine solche Maßnahme auch mit dem LfS (Landesbetrieb für Straßenbau) abgestimmt werden. In vielen anderen Kommunen würden solche Anlagen mittlerweile wieder abgebaut, sagte Beyer weiter, zum einen wegen fehlender Wirtschaftlichkeit, zum anderen, weil es sich gezeigt habe, dass die Geschwindigkeit lediglich an dem jeweiligen Standort der Anlage reduziert wird. Deshalb habe die Gemeinde Schiffweiler von stationären Anlagen vorerst Abstand genommen, erklärte der Amtsleiter, „denn wir fahren mit unseren beiden mobilen Anlagen weitaus besser“. Der Bürgermeister stellte klar, dass die Gemeinde an den Messungsergebnissen kein Geld verdienen will, denn das Ganze diene ausschließlich der Verkehrssicherheit. Die Problematik ist auch den Ratsmitgliedern bekannt, zumal sie zum Teil selbst Anlieger der Lindenstraße sind. Dennoch halten sie nichts von einer stationären Blitzersäule. „Man sollte diese Idee verwerfen“, schlug Tobias Wiederhold von der CDU vor und die Autofahrer stattdessen mit Geschwindigkeitsanzeigen aufmerksam machen. Für Manfred Grenner von der Freien Bürgerliste (FBL) ist die Situation in der Lindenstraße „der reinste Horror“, und nach seiner Meinung kann eine Beruhigung nur durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 erreicht werden. Auch nach Ansicht von Priska Gassert von der SPD ist der „Einsatz einer mobilen Anlage sinnvoller als ein stationärer Blitzer“.