SEK-Einsatz sorgte 2023 für Furore Zurückgelassene Giftschlangen aus Schiffweiler haben ein neues Zuhause
Im Januar vergangenen Jahres sorgten ausgebüxte Giftschlangen für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Ein flüchtiger Tierhalter ließ seine exotischen Reptilien unversorgt zurück. Nicht alle Tiere überlebten. Zwei Schlangen allerdings hatten Glück.
In Landsweiler-Reden sorgten im Januar vergangenen Jahres mehrere ausgebüxte Giftschlangen für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Ein ehemaliger Mieter des Mehrfamilienhauses hatte die Tiere auf der Flucht vor der Polizei zurückgelassen (wir berichteten).
Polizeibekannter Tierhalter tauchte unter und ließ seine Tiere unversorgt zurück
Bei der anschließenden Durchsuchung der betroffenen Wohnung fanden die Einsatzkräfte zahlreiche tote Tiere, eine weitere entflohene Schlange und Spinnen. Wegen der Gefahr, die von möglicherweise noch unentdeckten Schlangen und Spinnen ausging, ließ das Ordnungsamt der Gemeinde das Gebäude räumen. 16 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter auch Kinder, wurden vorübergehend in Notunterkünften untergebracht.
Der Tierhalter war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr in seiner Wohnung – er war auf der Flucht. Denn im September 2022 hatte es eine große Hausdurchsuchung wegen des Verdachts auf Drogenhandel gegeben. Dabei wurden größere Mengen Amphetamin, Kokain und Marihuana gefunden. Außerdem hatte der 38-Jährige mehrere Waffen neben dem Sofa und in der Garage gelagert, darunter zum Beispiel einen Baseballschläger, eine „Zombie-Axt“ und eine – in Deutschland verbotene – schussfähige Maschinenpistole.
So geht es den überlebenden Tieren heute
Der Gesuchte, der in Spitzenzeiten bis zu 40 Reptilien in der Wohnung gehalten und eine Spinnenzucht betrieben haben soll, meldete sich schließlich telefonisch beim Bürgermeister, um die Anzahl der Schlangen in der Wohnung mitzuteilen: Es handele sich um vier giftige Hornvipern. Zwei davon haben nicht überlebt. Um die beiden überlebenden Schlangen kümmerten sich zunächst Mitarbeiter des Neunkircher Zoos.
Allerdings nur vorübergehend: Medienberichten zufolge befinden sich die Tiere nun im Reptilium Landau. In dem nach eigenen Angaben größten Reptilienzoo Deutschlands sollen die Vipern nun ein dauerhaftes Zuhause gefunden haben. Wie Zoodirektor Uwe Wünstel der Rheinpfalz mitteilte, waren sie nach einigen Wochen in Quarantäne parasitenfrei und gesund, sodass sie in den Publikumsbereich hätten umziehen können. Seitdem hätten sie sich prächtig entwickelt.
Tierhalter befindet sich inzwischen in einer Entzugsklinik
Der Tierhalter derweil war zunächst nicht aufzufinden, bis die Polizei schließlich sein Handy orten konnte. Im August letzten Jahres wurde ihm vor dem Landgericht Saarbrücken der Prozess gemacht. Die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz spielten dabei allerdings keine Rolle – vielmehr wurde er wegen bewaffneten Drogenhandels und unerlaubten Waffenbesitzes zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und vier Monaten verurteilt.
Außerdem ordnete das Gericht eine zweijährige Drogentherapie in einer Entziehungsanstalt an. Sollte die Suchttherapie des 38-Jährigen erfolgreich verlaufen, könnte er nach Verbüßung der Hälfte der Strafe aus der Haft entlassen werden. Wie die Rheinpfalz weiterhin berichtete, habe er die JVA inzwischen verlassen und befände sich in einer Drogenentzugseinrichtung.