Schiffweiler Schnelles Internet war Topthema im Ortsrat

  · Es sei  an der Zeit, um mal mit ein paar Irrtümern aufzuräumen, dachte sich Ortsvorsteher Dominik Dietz und fand mit Bauamtsleiter Hubert Dörr einen sachkundigen Verbündeten, der bei der letzten Sitzung des Schiffweiler Ortsrates vor den Sommerferien über den Breitbandausbau in der Gemeinde referierte – einziger Punkt der „bescheidenen Tagesordnung“, so Dietz, aber „doch recht wichtig“.

 Auch in Schiffweiler soll der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden.

Auch in Schiffweiler soll der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden.

Foto: dpa/Jens Büttner

Kaum Wort halten dürfte nämlich die Landesregierung mit ihrem Versprechen, Anfang 2019 flächendeckend Bandbreiten von mindestens 50 Megabites pro Sekunde bereitzustellen. Das sei definitiv nicht machbar, betonte Dörr mit Blick auf Wohnlagen weit ab vom Schuss, deren Anschluss unwirtschaftlich ist und den die Anbieter nur realisieren, wenn die Kosten privat getragen werden.

Prinzipiell ist die Vorgehensweise laut Dörr folgende: Inexio legt Glasfaserkabel bis in die Ortslagen. Dort stehen dann die berühmten Verteilerkästen, von denen aus die Hausanschlüsse durch die Telekom bedient werden. Je nach Entfernung zum Kasten ist die Verbindung besser oder schlechter. Bis zu 300 Meter sind 50 Mbit/s garantiert, „ab 700, 800 Metern wird es fraglich, ob die Geschwindigkeit rauskommt“. Was ebenfalls oft fälschlich angenommen wird: Nicht jedes Haus erhält „sein“ Glasfaserkabel. Wenn das gewünscht ist, „muss das separat bezahlt werden“, betonte der Bauamtsleiter. Wobei auch eine Funkversorgung möglich sei.

In Schiffweiler liegt nun der Spezialfall vor, dass durch das Kabelfernsehen ein großer Teil der Haushalte bereits über eine leistungsstarke Kabelanbindung mit einer Kapazität von bis zu 200 Mbits/s verfügt. „Dort darf die Telekom oder ein anderer Zweitanbieter nicht rein.“ Wo wann was angeschlossen wird, muss von der Gemeinde genehmigt werden. Allerdings unterliegen diese Informationen dem Datenschutz. Wer wissen möchte, ob vor seinem Grundstück ein Verteilerkasten platziert wird, darf sich trotzdem an die Gemeinde wenden.

Kein Ansprechpartner für die Bürger ist im Übrigen der Zweckverband „Elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen – eGo-Saar“, sondern lediglich „eine Verbindungsstelle“ zwischen Landesregierung und Kommunen.

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