Markus Fuchs steht vor seiner zweiten Amtszeit „Der Kita-Ausbau hat jetzt Vorrang“

Schiffweiler  · Der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs geht am 1. Oktober in seine zweite Amtszeit.

 Der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs geht am 1. Oktober in seine zweite Amtszeit.

Der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs geht am 1. Oktober in seine zweite Amtszeit.

Foto: Isabel Sand

Rathauschef Markus Fuchs ist jetzt 60 und kann noch acht Jahre weitermachen. Für die nächsten Jahre steht noch einiges auf seiner Agenda.

Die zweite Amtszeit können Sie, Herr Fuchs, mit der gleichen Zustimmung angehen wie die erste. Hat Sie das überrascht?

Fuchs: Ich war schon optimistisch, dass ich die Wahl gewinne, wobei ich mit Blick auf die Mitbewerber davon ausgegangen bin, dass das Ergebnis etwas schlechter ist als bei meiner ersten Wahl.

Welches Projekt wollen Sie jetzt vordringlich verwirklichen?

Fuchs: Der Kita-Ausbau hat jetzt Vorrang. Ich möchte in der Gemeinde mehr Betreuungsplätze im U- und Ü-3-Bereich, also Krippe und Kindergarten, schaffen. Mit dem Kita-Ausbau in Stennweiler können 20 U3- und 75 Ü3-Plätze erhalten werden. Hinzu kommen 22 neue Krippen- und 25 neue Kindergartenplätze. Wir haben bei diesem Projekt ein Bauvolumen von rund fünf Millionen Euro. Im Moment sind wir noch in der Phase der Ausschreibung. Mehrere Firmen haben die Unterlagen abgeholt, jetzt sind wir gespannt, was zurückkommt. Darüber hinaus sollen natürlich noch weitere Betreuungsplätze in der Gemeinde entstehen.

Beim Thema Tourismus haben Sie sich für die sanfte Variante stark gemacht. Aber auch Sie hätten gerne mehr Aktivität auf der Alm. Wie viel Einfluss können Sie geltend machen?

Fuchs: Ich bin ständiger Gast im Aufsichtsrat der Industriekultur Saar, bei dem die Themen rund um die Alm besprochen werden. Dort mache ich mich gemeinsam mit Landrat Sören Meng für die Belange von Schiffweiler stark. Natürlich wäre es schön, wenn wir uns als Gemeinde auch stärker bei Veranstaltungen auf der Alm einbringen könnten, aber zum einen ist die Fläche nicht gemeindeeigen und zum anderen fehlt uns auch das Geld, um große Veranstaltungen mit zu tragen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit der Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen zusammen. Wir pflegen dabei nicht nur einen regen Austausch bezüglich Veranstaltungen und dem Erlebnisort Reden, sondern besprechen uns auch wegen anderer touristischer Themen wie etwa den Wanderwegen und Gastgebern in der Gemeinde.

Die Frage nach dem Einfluss stellt sich auch in Bezug auf leere Geschäftsräume in der Schiffweiler Durchgangsstraße. Ärgert es einen Bürgermeister, wenn Teile dieser Straße das Flair eines Italo-Westerns kurz vor der Schießerei versprühen?

Fuchs: Natürlich ärgert es mich, wenn Häuser und Geschäftsräume gerade in viel frequentierten Straßen in der Gemeinde längere Zeit leer stehen. Schön ist das nicht. Trotzdem gemahnt mich die Durchgangsstraße in Schiffweiler nicht an einen Italo-Western. Zum einen wehen keine Büsche durch die Straßen Schiffweilers und zum anderen werden zurzeit viele Geschäftsräume genutzt. Vor allem vormittags ist die Durchgangsstraße in Schiffweiler sehr belebt. Zwischen Sparkasse, Netto und Metzgerei herrscht reger Betrieb. Bei den Leerständen handelt es sich oft um private Räumlichkeiten und da haben wir als Gemeinde so gut wie keinen Einfluss. Natürlich besteht die Möglichkeit, leerstehende Gebäude aufzukaufen, wie das bereits mit einer alten Halle in Heiligenwald geschehen ist. Aber das kostet eben auch. Derzeit arbeiten wir auch an einem Leerstandskataster, das betrifft aber vor allem Wohnraum.

Die Finanzlage der Kommunen zeigt eine leichte Entspannung. Macht das Lust auf mehr Geldausgeben?

Fuchs: Lust schon, aber wir sind nach wie vor Haushaltssanierungskommune. Bis 2024 müssen wir, wie andere Kommunen auch, die schwarze Null erreichen. Die Projekte, für die wir Geld ausgeben, sind bereits festgelegt. Uns stehen in diesem Jahr 2,6 Millionen für Bauunterhaltung zur Verfügung und unser Investitionsvolumen beträgt 6,3 Millionen Euro. Das ist eine Menge Geld.

Im Wahlkampf wurde hier und da auch geäußert, die Gemeinde sei zu lange in der Hand derselben Partei. Was entgegnen Sie, wenn Leute von Filz reden?

Fuchs: Ich glaube, dass solche pauschalen Aussagen niemandem helfen und auch nicht stimmen. Ich erkenne hier keinen Filz. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Arbeit der SPD vor Ort anerkannt, das hat die Wahl deutlich gezeigt.

Sie sind 60 Jahre alt, eine ganze Amtszeit bleibt Ihnen nicht mehr. Sehen Sie mit anderen Augen auf die Arbeit im Bewusstsein, sozusagen auf die Zielgerade zu gehen?

Fuchs: Genau, ich kann nur bis zum 68. Lebensjahr als Bürgermeister im Amt sein. Also noch acht Jahre, aber da schon von der Zielgeraden zu sprechen, halte ich für etwas verfrüht. Natürlich ist man etwas entspannter in dem Wissen, dass es der letzte Wahlkampf war. Aber für die nächsten Jahre habe ich noch genug Arbeit, da steht noch einiges auf meiner Agenda.

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