Möglich gemacht haben das umfangreiche Sanierungsarbeiten am ehemaligen Trakt der benachbarten Mühlbachschule. Insgesamt nutzt die Grundschule ab dem kommenden Schuljahr zehn weitere Räume, doppelt so viele wie bisher. Als die Schule in den 1960er Jahren in Betrieb ging, erklärt Schiffweilers Bürgermeister Markus Fuchs, habe man am Standort Grundschule und Hauptschule vereint. „Später war dann der Landkreis mit der Gemeinschaftsschule viele Jahre Mieter“, erläutert er. Das Mietverhältnis endete nun mit dem Beginn der Sommerferien.

Erste konkrete Planungen zur Erweiterung der Grundschule, erzählt der Bürgermeister, habe es im Jahr 2018 gegeben, mit den stetig steigenden Anmeldezahlen sei Schulleiter Denne jedes Jahr zu ihm gekommen und man habe gemeinsam überlegt, wie man zusätzlichen, dringend benötigten Raum schaffen kann. „Die Schülerzahlen sind seit Jahren stark gestiegen und der angedachte Anbau, zudem mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand verbunden, wäre schnell wieder zu klein geworden“, berichtet Fuchs. Schließlich, erläutert der Verwaltungschef, habe man sich im Januar 2022 mit der Kreisverwaltung zusammengesetzt und die Kündigung der Räume wegen Eigenbedarfs ausgesprochen. Dort, so Fuchs, sei man auf Verständnis gestoßen, zumal die Verwaltung der Mühlbachschule in Schiffweiler bleibt und der Schulstand der Mühlbachschule dort neu entwickelt wird.

Die „große Lösung“, wie Schulleiter Björn Denne die Übernahme des zweiten Gebäudetrakts nennt, war besiegelt, in den Ferien wurde täglich Hand in Hand gearbeitet. „Ich hatte schon ein paar Bedenken, ob wir das schaffen können, doch die Koordinierung der Arbeiten war perfekt, sodass wir nun am Wochenende unsere Klassensäle einräumen können“, freut sich Denne. Die zehn Räume haben allesamt neue Decken sowie ein neues Beleuchtungssystem erhalten, ein neuer Anstrich der Räume, aber auch der Flure ist erfolgt. Zur Ausstattung jedes Klassensaals gehört auch ein Galneo-Board (eine Kombination aus Schultafel und großem Touch-Screen-Monitor), angeschafft im Rahmen der Digitalisierungsmaßnahmen, wie Denne berichtet.

Bei unserem Besuch am Dienstag fährt gerade ein Lkw vor, geladen hat er viele Tische und Stühle, alle höhenverstellbar, wie der Schulleiter betont. Auch die Regale stehen bereits parat, um in den Räumen aufgestellt zu werden. „Hier wird uns die gesamte Belegschaft unseres Bauhofs zur Verfügung stehen, damit am Freitag alles fertig ist“, erklärt Sebastian Diener vom Bauamt. Gerade mal fünf Wochen habe die Maßnahme, die rund 140 000 Euro gekostet hat, gedauert – eine Punktlandung, wie der Bürgermeister sagt.

Bis ins Frühjahr gedulden müssen sich die Kinder bis zur Fertigstellung der neuen Mensa. Die wird im ehemaligen Werkraum der Gemeinschaftsschule untergebracht. Aktuell laufen dort die letzten Abbrucharbeiten im Innern des Gebäudes. Den Speisesaal der Grundschule, der gleich gegenüber untergebracht war, sucht man vergebens. „Hier werden neue Sanitäranlagen entstehen, neben Toiletten für Mädchen und Jungen wird es auch ein barrierefreies WC geben“, erklärt Diener. Mit Rollstuhlrampe und Aufzug in die obere Etage, sagt er, wird am Gebäude ebenfalls für Barrierefreiheit gesorgt. Angebaut werden eingeschossig rund 100 Quadratmeter, hier soll die neue Küche Platz finden. Bis diese Maßnahme, die mit rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt ist, abgeschlossen ist, wird die Aula der Grundschule vorübergehend zum Speisesaal.

Man habe, wenn die Maßnahmen abgeschlossen seien, den Grundschulstandort Schiffweiler für die Zukunft ertüchtigt, gerade auch was den Bereich der Freiwilligen Ganztagsschule angehe, betont Bürgermeister Fuchs. Am 29. Juni 2024, sagt Björn Denne, soll es ein großes Fest als offizielle Einweihung geben, bis dahin, sind sich alle einig, werden die Kinder längst heimisch sein in ihrer nun weitläufigen Schule.