Schiffweiler weiht Dorfbrunnen ein Sauberes Wasser aus neuem Dorfbrunnen

Schiffweiler · Viele Gäste bei Einweihung in Schiffweiler. Projektgruppe hat noch weitere Ideen für Gestaltung.

 Großer Bahnhof bei der Einweihung des frisch restaurierten Dorfbrunnens in Schiffweiler.

Großer Bahnhof bei der Einweihung des frisch restaurierten Dorfbrunnens in Schiffweiler.

Foto: Jörg Jacobi

Schiffweiler hat ein neues Wahrzeichen aus alter Zeit: Am Samstag wurde der frisch sanierte Dorfbrunnen auf dem Dorfplatz eingeweiht. Der Brunnen war 2013 bei Arbeiten am Dorfplatz entdeckt worden. „Als wir den Brunnen damals wiederentdeckt hatten, war er zur Hälfte voll“, erinnerte sich Klaus-Dieter Woll vor den zahlreichen Gästen auf dem Schiffweiler Dorfplatz. Damals schritten die Arbeiten am Dorfplatz voran, doch der Brunnen blieb vorerst durch eine massive Stahlplatte versiegelt. Der damalige Schiffweiler Ortsvorsteher Winfried Dietz setzte sich für die Neusanierung des Brunnens ein. Problematisch war die Finanzierung: rund 50 000 Euro sollte das Projekt kosten. Mehr als die Hälfte davon konnte von einem Förderprogramm durch Land und Bund bezahlt werden. Auch die Gemeinde selbst steuerte Gelder bei und zahlreiche Spender setzten sich für das Projekt ein. Die Arbeiten am Brunnen übernahm dann die vom jetzigen Ortsvorsteher Dominik Dietz neu gegründete Projektgruppe „Dorfmitte“. Rund 20 Männer und Frauen aus Schiffweiler machten sich dann unter der Führung des Gruppenvorsitzenden Klaus-Dieter Woll im Herbst letzten Jahres daran, den Brunnenschacht zu sanieren.

Stein für Stein musste dafür aus dem Schacht gehoben werden. Dabei halfen verschiedene Firmen aus der Region, im April dieses Jahres konnte der Brunnen schließlich mit Hilfe der Feuerwehr Schiffweiler leergepumpt werden. Obwohl dabei Relikte längst vergangener Zeiten wie Eimer, Kinderschuhe, ein Pfeifenkopf, Teller oder Knöpfe zum Vorschein kamen, konnte ein Rätsel um den alten Brunnen nicht gelöst werden: „Der Brunnen wurde möglicherweise zwischen 1740 und 1860 erbaut. Ganz genau lässt sich dies durch die Fundstücke nicht belegen“, erklärte Hans Walter Wolf von der Projektgruppe „Dorfmitte“. Eine Antwort auf den genauen Zeitpunkt des Brunnenbaus hätte vielleicht ein Porzellanstück mit einer Prägung geben können, so Wolf, der seit 1985 Brunnenbau in 15 afrikanischen Ländern betreibt. Erstaunt zeigte er sich von der Wassergüte im Brunnenschacht: „Die Qualität entspricht ziemlich genau der des Grundwassers. Es gibt keine zusätzlichen Verschmutzungen im Brunnenwasser“. Getrunken werden sollte das Wasser aus dem Brunnen dennoch nicht. Obwohl ein eiserner Gitterschutz innerhalb des Brunnens angebracht wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, ob sich kleinere Tiere wie Mäuse oder Vögel in den rund zehn Meter langen Schacht verirren. Das störte bei der symbolischen „Brunnenübergabe“ jedoch niemanden in Schiffweiler. Dabei überreichte Klaus-Dieter Woll den ersten Eimer aus dem Brunnen an den Ortsvorsteher Dominik Dietz und den Bürgermeister Markus Fuchs. Für die Projektgruppe „Dorfmitte“ ist unterdessen noch längst nicht Schluss. Dietz: „Wir haben diesen Namen bewusst gewählt, denn er bezieht sich eben nicht nur auf die Sanierung des Brunnens“. Unter anderem soll es in Zukunft noch weitere Ausgrabungen geben.

Bevor diese jedoch in Schiffweiler in Angriff genommen werden, gab es erst einmal eine ganz besondere Stärkung vom „Brunnenwasser“: Birnenschnaps wurde für die Gäste am Brunnenrand ausgeschenkt.

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